Fast ein Jahr später setzte Viking 1 in der Geröllwüste unseres Nachbarplaneten auf. Zur Landeeinheit gehörte kein Rover, der über die Marsoberfläche hätte fahren können. Viking 1 machte Bilder der Umgebung, nahm Bodenproben und analysierte sie automatisch im Labor an Bord. Vor allem ging es um biologische Aktivität – bis heute ein großes Thema vieler Marsmissionen.
Das Ergebnis war verwirrend: Ein Experiment an Bord von Viking 1 schien Leben auf dem Mars nachzuweisen, andere Versuche hatten nichts gefunden. Die meisten Wissenschaftler glaubten damals nicht an kleine grüne Männchen oder Mikroben. Den vermeintlichen Nachweis von Leben führten sie auf chemische Reaktionen in den Proben zurück, nicht auf biologische.
Der Befund ist bis heute nicht restlos geklärt. Es ist müßig darüber zu spekulieren, wie die NASA heutzutage ein widersprüchliches Ergebnis wie von Viking 1 bewerten würde. Ironie der Geschichte: Inzwischen zeigen Radaraufnahmen, dass einen halben Meter unter Viking 1 der Marsboden voll von Wassereis ist und Leben somit durchaus möglich wäre. 1982 ging aufgrund eines fehlerhaften Funkbefehls der Kontakt zu Viking 1 verloren. Beide Landesonden sind inzwischen sicher von einer dicken Schicht roten Staubes überzogen.