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Mississippi-Baby
Von Aids scheinbar geheiltes Kleinkind erleidet Rückfall

Im Frühjahr 2013 gingen Meldungen um die Welt, ein von Geburt an mit Aids infiziertes Mädchen bleibe nach anfänglicher Behandlung auch ohne Medikamente virenfrei und damit gesund. Jetzt hat das Kind im Alter von fast vier Jahren einen Rückfall erlitten. Der Wissenschaftsjournalist Martin Winkelheide berichtet im Gespräch mit Ralf Krauter über die jüngsten Entwicklungen im Fall des sogenannten Mississippi-Babys.

Martin Winkelheide im Gespräch mit Ralf Krauter | 11.07.2014
    Tabletten eines an AIDS erkrankten Menschen liegen in Tagesrationen und in Blistern sowie einer Dose auf einem Tisch
    Eine aggressive Therapie kann helfen, aber offenbar keine Wunder wirken. (dpa / Jens Kalaene)
    Das Kind war unmittelbar nach seiner Geburt mit Verdacht auf Aids-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort starteten die Ärzte eine aggressive Therapie. Nach 18 Monaten verloren sie jedoch das Kind und seine Mutter aus den Augen, erst zehn Monate später wurde bekannt, dass die Mutter die Medikamente abgesetzt hatte und das Kind dennoch virenfrei war. Die Hoffnung, die sich mit diesem Fall verband, war, dass eine solche aggressive Therapie das Immunsystem gegen die Aids-Viren in Stellung bringen könnte, sodass die Krankheit in Schach gehalten werden kann.
    Weiterhin Empfehlung für aggressive Therapie bei infizierten Neugeborenen
    Jetzt hat das Mädchen doch wieder Aids-Viren im Blut und bekommt erneut Medikamente. Die Ärzte vermuten, dass Restviren in einem Depot wieder virulent geworden sind. Dennoch bleiben die Mediziner bei ihrer Empfehlung, bei Neugeborenen mit Verdacht auf Aids-Infektion unverzüglich eine aggressive Therapie einzuleiten. Immerhin blieb das Mississippi-Baby fast vier Jahre lang verschont.
    Das vollständige Gespräch können Sie für mindestens fünf Monate in unserem Audio-Angebot nachhören.