Inmitten moosbewachsener Lavafelder, auf der Hochebene eines aktiven Vulkangebiets nur etwa 20 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt wird Dampf abgelassen. Dicke und große Schwaden kommen aus Rohren, die aus frischen Bohrlöchern herausragen. Sie folgen der jeweiligen Windrichtung, und wer genau dort steht, kann vor lauter weißem Dampf kaum die Hand vor den Augen sehen. Zurück im Geländewagen, wird es nach der feuchten Wärme kühl und ungemütlich.
Bis zu sechs Wochen lässt der Kraftwerksbetreiber, der Energieversorger Reykjavik Energy den heißen Dampf aus der Erde einfach in die Luft ab. Dann wird das Bohrloch an das Kanalsystem angeschlossen, das zum Kraftwerk Hellisheidi führt, dem jüngsten und zugleich leistungsfähigsten der insgesamt sieben Geothermiekraftwerke in Island:
"Wir machen das, um das Bohrloch zu reinigen, um es von Sand, Steinen und Ablagerungen zu befreien und die maximale Energieleistungen herauszuholen,"
erläutert Gudmundur Atli Ásgeirson von Reykjavik Energy. Aus einem durchschnittlichen Bohrloch lasse sich geothermische Energie von etwa fünf bis sieben Megawatt erzeugen. Bei den besonders ertragreichen seien es sogar bis zu 26 Megawatt, sagt Àsgeirson.
Auf Island gibt es für geothermische Energie ideale Voraussetzungen: Die eurasische und amerikanische Platte treffen hier aufeinander, so dass sich Magma relativ dicht unter der Oberfläche befindet. Das Potenzial, das darin steckt, ist so enorm, dass die Isländer nicht nur ihre Häuser und Wohnungen damit heizen, sondern auch große Mengen an Elektrizität erzeugen. So viel, dass sie zusammen mit der Wasserkraft selbst schon sechsfach überversorgt sind.
Allein in Hellisheidi werden rund 1860 Gigawattstunden von fünf hochleistungsfähigen Turbinen produziert und Reykjavik Energie arbeitet weiter daran, noch effizienter zu sein: Nur, was macht so ein Land mit all dieser Energie, die sie selbst gar nicht in dem Umfang braucht? Eirikur Hjalmarsson, Sprecher von Rekjavik Energy:
"Es gibt regelmäßig Untersuchungen darüber, inwieweit Island an das europäische Energieversorgungssystem angeschlossen werden könnte, aber es ist momentan nicht durchführbar."
Weil die Energie nicht zu den Nutzern im Ausland gelangt, müssen die eben zur Energiequelle. So hat sich die energieintensive Aluminium-Industrie in Island angesiedelt, um von den günstigen Preisen zu profitieren. Ein umstrittenes Geschäft, denn Alu-Schmelzen sind kein wirklich populärer Arbeitsort für die Isländer und passen auch sonst nicht in das Bild des grünen Landes. Viel lieber exportieren die Isländer ihr geothermisches Know-how in die Welt. Dadurch, dass die Energiekosten zuletzt stark gestiegen waren und die Reduzierung des weltweiten CO2-Ausstoßes immer wichtiger wird, kommen auch immer mehr Anfragen, sagt Eirikur Hjalmarsson:
"Wir hatten in den vergangenen fünf bis zehn Jahren eine Reihe von internationalen Besuchern und Staatsgästen hier, die sich für diese Energie interessieren, darunter den chinesischen und den indischen Präsidenten. Es sind vor allem solche Länder, die sehr schnell wachsen und dafür viel Energie benötigen."
Aber auch deutsche Unternehmen interessieren sich für die Technologien und Erfahrungen der Isländer, die in dem Bereich vergleichsweise viele Ingenieure beschäftigten. Auf dem Geothermiekongress in Karlsruhe schilderten führende isländische Ingenieurbüros wie Mannvit ihre Einschätzungen zu den geothermischen Potenzialen in Deutschland:
"Ich schätze, dass man zum Beispiel in etwa sieben bis acht Jahren in Bayern 200 bis 250 Megawatt erzeugen kann. Und das ist viel. Die Ressourcen sind da, auch wenn nicht in dem Umfang wie in Island. Man muss wesentlich tiefer bohren, vielleicht vier Kilometer tief, aber dann ist der Ertrag genau so groß."
Allerdings wird der Druck, klimafreundliche Energie zu nutzen, immer größer, die Methoden für die Erschließung und der Betrieb von Erdwärmekraftwerken zugleich immer effizienter und die Energiekosten werden wohl langfristig weiter steigen. Somit könnte der Geothermie auch in Deutschland bald noch eine höhere Bedeutung zukommen.
Bis zu sechs Wochen lässt der Kraftwerksbetreiber, der Energieversorger Reykjavik Energy den heißen Dampf aus der Erde einfach in die Luft ab. Dann wird das Bohrloch an das Kanalsystem angeschlossen, das zum Kraftwerk Hellisheidi führt, dem jüngsten und zugleich leistungsfähigsten der insgesamt sieben Geothermiekraftwerke in Island:
"Wir machen das, um das Bohrloch zu reinigen, um es von Sand, Steinen und Ablagerungen zu befreien und die maximale Energieleistungen herauszuholen,"
erläutert Gudmundur Atli Ásgeirson von Reykjavik Energy. Aus einem durchschnittlichen Bohrloch lasse sich geothermische Energie von etwa fünf bis sieben Megawatt erzeugen. Bei den besonders ertragreichen seien es sogar bis zu 26 Megawatt, sagt Àsgeirson.
Auf Island gibt es für geothermische Energie ideale Voraussetzungen: Die eurasische und amerikanische Platte treffen hier aufeinander, so dass sich Magma relativ dicht unter der Oberfläche befindet. Das Potenzial, das darin steckt, ist so enorm, dass die Isländer nicht nur ihre Häuser und Wohnungen damit heizen, sondern auch große Mengen an Elektrizität erzeugen. So viel, dass sie zusammen mit der Wasserkraft selbst schon sechsfach überversorgt sind.
Allein in Hellisheidi werden rund 1860 Gigawattstunden von fünf hochleistungsfähigen Turbinen produziert und Reykjavik Energie arbeitet weiter daran, noch effizienter zu sein: Nur, was macht so ein Land mit all dieser Energie, die sie selbst gar nicht in dem Umfang braucht? Eirikur Hjalmarsson, Sprecher von Rekjavik Energy:
"Es gibt regelmäßig Untersuchungen darüber, inwieweit Island an das europäische Energieversorgungssystem angeschlossen werden könnte, aber es ist momentan nicht durchführbar."
Weil die Energie nicht zu den Nutzern im Ausland gelangt, müssen die eben zur Energiequelle. So hat sich die energieintensive Aluminium-Industrie in Island angesiedelt, um von den günstigen Preisen zu profitieren. Ein umstrittenes Geschäft, denn Alu-Schmelzen sind kein wirklich populärer Arbeitsort für die Isländer und passen auch sonst nicht in das Bild des grünen Landes. Viel lieber exportieren die Isländer ihr geothermisches Know-how in die Welt. Dadurch, dass die Energiekosten zuletzt stark gestiegen waren und die Reduzierung des weltweiten CO2-Ausstoßes immer wichtiger wird, kommen auch immer mehr Anfragen, sagt Eirikur Hjalmarsson:
"Wir hatten in den vergangenen fünf bis zehn Jahren eine Reihe von internationalen Besuchern und Staatsgästen hier, die sich für diese Energie interessieren, darunter den chinesischen und den indischen Präsidenten. Es sind vor allem solche Länder, die sehr schnell wachsen und dafür viel Energie benötigen."
Aber auch deutsche Unternehmen interessieren sich für die Technologien und Erfahrungen der Isländer, die in dem Bereich vergleichsweise viele Ingenieure beschäftigten. Auf dem Geothermiekongress in Karlsruhe schilderten führende isländische Ingenieurbüros wie Mannvit ihre Einschätzungen zu den geothermischen Potenzialen in Deutschland:
"Ich schätze, dass man zum Beispiel in etwa sieben bis acht Jahren in Bayern 200 bis 250 Megawatt erzeugen kann. Und das ist viel. Die Ressourcen sind da, auch wenn nicht in dem Umfang wie in Island. Man muss wesentlich tiefer bohren, vielleicht vier Kilometer tief, aber dann ist der Ertrag genau so groß."
Allerdings wird der Druck, klimafreundliche Energie zu nutzen, immer größer, die Methoden für die Erschließung und der Betrieb von Erdwärmekraftwerken zugleich immer effizienter und die Energiekosten werden wohl langfristig weiter steigen. Somit könnte der Geothermie auch in Deutschland bald noch eine höhere Bedeutung zukommen.