Mit sechs Stundenkilometern kriecht das Gefährt durch die Weinbergszeilen, ein Traktor, aufgerüstet mit grauen Plastikschläuchen, die von unten Luft in das Weinlaub pusten, mit zwei grauen Kästen, aus denen es blau leuchtet. Mikroskopisch kleine Pilzsporen auf den Blättern sollen hiermit bekämpft werden, denn wenn die sich erst mal ausbreiten, kann die Ernte komplett vernichtet werden. Deshalb müssen alle Winzer, auch Bio-Winzer, regelmäßig ihre Weinberge mit sogenannten Fungiziden behandeln. Viele Tonnen Chemikalien gelangen so über die Jahren in die Umwelt und in die Böden. Diese Maschine könnte das ändern, denn sie versprüht keine Fungizide, sondern sie bestrahlt die Reben mit Licht, genauer gesagt, mit UVC-Licht, erklärt die Phytopathologin Beate Berkelmann-Löhnertz.
"Wir haben zwei UVC-Module, die parallel gegenüber angeordnet sind. Man muss sich das so vorstellen, dass die Rebzeile quasi in die Zange genommen wird."
Sozusagen ein Solarium für Weinreben in freier Natur, aber mit einer künstlich erzeugten Strahlung, die zwar Teil des natürlichen Sonnenlichts ist, aber von der Atmosphäre immer abgeschirmt wird und deshalb nie auf der Erdoberfläche ankommt.
"Wir arbeiten mit einem Wellenlängenbereich von 240 bis 270 Nanometer, in diesem Bereich kann die Wellenlänge Mikroorganismen abtöten oder so sehr schädigen, dass sie sich nicht mehr vermehren können. Dieses Prinzip nutzen wir aus und bestrahlen damit unsere Schaderreger."
Das aggressive UVC-Licht greift direkt im Erbgut der Pilzsporen an, die können sich dann nicht mehr normal entwickeln. In Labor und Gewächshaus zeigte sich das UVC-Licht als hochwirksam gegen die Pilzsporen der vier wirtschaftlich wichtigsten Krankheiten der Rebe im Weinberg: echten und falschen Mehltau, Grauschimmel und auch die berüchtigte Schwarzfäule, die erst seit zehn Jahren bei uns im Weinbau zum Problem wurde.
"Die Herausforderung bestand darin, die richtige Dosis zu finden, um die Pilze abzutöten, aber die Rebe nicht zu schädigen. Diese Dosis haben wir jetzt gefunden."
UVC-Licht ist in der Lebensmittelindustrie nicht unbekannt, zum Beispiel zum keimfrei machen von Joghurtbechern vor dem Abfüllen. An der lebenden Pflanze setzen Tomatenproduzenten bereits im Gewächshaus UVC-Licht ein. Für das Freiland gab es aber bisher noch keine technische Anwendung mit UVC-Licht. Die Kosten für das neue physikalische Verfahren im Weinberg halten sich in Grenzen. Für 15.000 Euro kann ein Traktor zum Weinbergs-Solarium umgerüstet werden, schätzt Berkelmann-Löhnertz:
"Dann könnten sich Lohnunternehmer das Gerät anschaffen und für die Winzer die Weinberge mit UVC-Licht behandeln."
Dadurch wird ein besonders umweltfreundlicher Pflanzenschutz erst möglich, denn so könnten in Zukunft die Hälfte der giftigen Fungizide eingespart werden. UVC-Licht statt Fungizide gegen Pilzsporen - das würde vor allem den Bio-Weinbau revolutionieren, denn da kommt man bisher ohne die schwermetall-haltigen Kupferspritzmittel überhaupt nicht aus. Das von der EU in drei Jahren geplante Verbot der giftigen Kupfer-Fungizide stellte für viele Öko-Winzer bisher ein unlösbares Problem dar, nun gibt es vor allem für sie mit der UVC-Lichtdusche gegen Schadpilze einen echten Hoffnungsschimmer. Und für alle Weinfreunde bedeutet das natürlich auch weniger Rückstände in ihrem Lieblingsgetränk.
"Wir haben zwei UVC-Module, die parallel gegenüber angeordnet sind. Man muss sich das so vorstellen, dass die Rebzeile quasi in die Zange genommen wird."
Sozusagen ein Solarium für Weinreben in freier Natur, aber mit einer künstlich erzeugten Strahlung, die zwar Teil des natürlichen Sonnenlichts ist, aber von der Atmosphäre immer abgeschirmt wird und deshalb nie auf der Erdoberfläche ankommt.
"Wir arbeiten mit einem Wellenlängenbereich von 240 bis 270 Nanometer, in diesem Bereich kann die Wellenlänge Mikroorganismen abtöten oder so sehr schädigen, dass sie sich nicht mehr vermehren können. Dieses Prinzip nutzen wir aus und bestrahlen damit unsere Schaderreger."
Das aggressive UVC-Licht greift direkt im Erbgut der Pilzsporen an, die können sich dann nicht mehr normal entwickeln. In Labor und Gewächshaus zeigte sich das UVC-Licht als hochwirksam gegen die Pilzsporen der vier wirtschaftlich wichtigsten Krankheiten der Rebe im Weinberg: echten und falschen Mehltau, Grauschimmel und auch die berüchtigte Schwarzfäule, die erst seit zehn Jahren bei uns im Weinbau zum Problem wurde.
"Die Herausforderung bestand darin, die richtige Dosis zu finden, um die Pilze abzutöten, aber die Rebe nicht zu schädigen. Diese Dosis haben wir jetzt gefunden."
UVC-Licht ist in der Lebensmittelindustrie nicht unbekannt, zum Beispiel zum keimfrei machen von Joghurtbechern vor dem Abfüllen. An der lebenden Pflanze setzen Tomatenproduzenten bereits im Gewächshaus UVC-Licht ein. Für das Freiland gab es aber bisher noch keine technische Anwendung mit UVC-Licht. Die Kosten für das neue physikalische Verfahren im Weinberg halten sich in Grenzen. Für 15.000 Euro kann ein Traktor zum Weinbergs-Solarium umgerüstet werden, schätzt Berkelmann-Löhnertz:
"Dann könnten sich Lohnunternehmer das Gerät anschaffen und für die Winzer die Weinberge mit UVC-Licht behandeln."
Dadurch wird ein besonders umweltfreundlicher Pflanzenschutz erst möglich, denn so könnten in Zukunft die Hälfte der giftigen Fungizide eingespart werden. UVC-Licht statt Fungizide gegen Pilzsporen - das würde vor allem den Bio-Weinbau revolutionieren, denn da kommt man bisher ohne die schwermetall-haltigen Kupferspritzmittel überhaupt nicht aus. Das von der EU in drei Jahren geplante Verbot der giftigen Kupfer-Fungizide stellte für viele Öko-Winzer bisher ein unlösbares Problem dar, nun gibt es vor allem für sie mit der UVC-Lichtdusche gegen Schadpilze einen echten Hoffnungsschimmer. Und für alle Weinfreunde bedeutet das natürlich auch weniger Rückstände in ihrem Lieblingsgetränk.