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Mit Gewinnen ins Wochenende

Gute und schlechte Nachrichten hielten sich die Waage: Eher enttäuschenden Daten zum US-Konsumklima standen wohlwollende Analystenkommentare und die Vorfreude auf einen Großen High-Tech-Börsengängig gegenüber.

Von Beatrice Uerlings |
    Historisch gesehen war der September noch immer ein schlechter Börsenmonat. Doch diesmal belehrt die Wall Street die Geschichte eines besseren. Trotz Syrien und der bevorstehenden Drosselung der US-Geldpolitik will der Markt nur eine Richtung kennen: nach oben. Der Finanzprofi Todd Horwitz hat eine ganz einfache Erklärung dafür: "Der August war so miserabel, dass viele Aktien jetzt unschlagbar günstig sind", sagt er.

    Die New Yorker Börsenbarometer dürfen auf die beste Woche seit Sommeranfang zurückschauen, obwohl der Tag selber eher mau verlief. Erst in der letzten Handelsstunde gelang ihnen der definitive Ausreißer nach oben. Der marktweisende Dow Jones Index ging mit einem Plus von 0,5 Prozent und 15.376 Punkten ins Wochenende, der technologielastige Nasdaq schloss 0,2 Prozent höher.

    Twitter auf dem Sprung
    Auf der Unternehmerseite sorgte Twitter für Schlagzeilen. Nach langem Zögern will der kalifornische Kurznachrichtendienst nun endlich den Sprung an die Börse wagen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt, aber die Erwartungen sind riesig. Twitter zählt 200 Millionen Nutzer weltweit und ist inzwischen sogar für ranghohe Politiker einer wichtige Mitteilungsquelle. Für die Technologieszene könnte es die größte Erstnotiz des Jahres werden.

    Ansonsten verbuchten vor allem Firmen Kursgewinne, bei denen sich die Analysten zu Wort meldeten. Unter den im Dow Jones aufgeführten Schwergewichten hatte der weltweit führende Chiphersteller. Intel die Nase vorn. Die Experten des Finanzdienstleisters Jefferies raten ihren Kunden zum Kauf der Aktie.

    Auch für Safeway gab es eine Empfehlung. Die Experten von Credit Suisse hatten lange von einem Einstieg bei der zweitgrößten US-Supermarktkette abgeraten. Jetzt fassen sie wieder Vertrauen zu dem Unternehmen.

    Der Rentenmarkt trat auf der Stelle. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen rentieren unverändert bei 2,90 Prozent. Ausschlaggebend für die Zurückhaltung ist das in der nächsten Woche anstehende Treffen der US-Notenbank FED. Die Markteilnehmer gehen davon aus, dass die amerikanischen Währungshüter dann beginnen werden, ihr massives Anleihekaufprogramm zurückzufahren.

    Bei den Devisen gewann der Euro an Boden. Die Gemeinschaftswährung war am Abend in New York gut 1,33 Dollar wert. Der Goldpreis stagnierte. Die Feinunze war zu Handelsende in den Vereinigten Staaten 1.323,80 Dollar wert.

    Das Aktiengeschäft in Fernost wurde am Freitag von der Unsicherheit vor der
    US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche dominiert. Die Anleger wagten sich kaum aus der Deckung und konzentrierten sich ganz auf die Frage nach der künftigen Geldpolitik der Federal Reserve.

    Für Gesprächsstoff auf dem Parkett sorgten auch die japanischen Bildschirmhersteller. Während der weltgrößte Lieferant für Smartphones und Tablets, Japan Display, einem Medienbericht zufolge bald an die Börse strebt, bekam der Display-Produzent Sharp erneut den Unmut der Anleger zu spüren. Der Apple -Zulieferer plant Kreisen zufolge eine Kapitalerhöhung. Der Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss nach einer Berg- und Talfahrt 0,1 Prozent fester bei 14.404 Punkten.