"Guten Tag, mein Name ist Jörg Burmeister, ich bin 41 Jahre und Vater eines siebenjährigen Sohnes. Im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel bewohne ich ein Reihenhaus mit kleinem Garten."
Im adretten Business-Anzug mit Schlips und Kargen geht der Bewerber selbstbewusst zu seinem Schreibtisch. Zwei Minuten hat er Zeit, einen ersten authentischen Eindruck seiner Persönlichkeit zu vermitteln und damit Interesse an einem persönlichen Gespräch bei seinem Wunscharbeitgeber zu wecken. Informationen über seinen beruflichen Werdegang und die Gründe, warum er sich gerade bei diesem Unternehmen beworben hat, stehen bereits im Lebenslauf und Anschreiben. Mit dem Videoclip will sich der Bewerber seinem Chef in spe zusätzlich seine Motivation, Werte und Ziele vermitteln, also die so genannten softskills.
"Am wohlsten fühl ich mich mit Menschen, die ihr Leben und ihre Arbeit positiv und optimistisch sehen und die sich von Problemen nicht gleich aus der Bahn werfen lassen. Nach einem arbeitsreichen Tag entspanne ich bestens im Garten bei einem guten Buch, oder bei einem Ausflug in die Natur. Erlebten Stress wandle ich dabei in positive Energie um, die mich für den kommenden Tag beflügelt."
Was sich hier so leicht anhört, ist das Ergebnis harter Arbeit. Stundenlang hat die Trainerin Ute Zäpernick am Text und an der Körpersprache gefeilt, trotzdem weiß der Bewerber nicht so recht, wohin mit seinen Händen. Die Trainerin findet es normal, dass der Kandidat aufgeregt ist.
"Das ist ja, die Person soll ja rüberkommen, wir wollen ja keine Schauspieler haben, die Person soll ja rüberkommen, beim Vorstellungsgespräch ist die Person auch aufgeregt, immer."
Sechs Stunden dauert es bis die Zwei-Minuten Fassung abgedreht ist. Immer und immer muss der Bewerber den Text wiederholen bis alles sitzt. Nach 22 Jahren Festanstellung hatte Burmeister plötzlich seine Arbeit verloren, fünf Bewerbungen hatte er losgeschickt.
"Bei der dritten Bewerbung kam dieses Video mit hinzu und aufgrund des Videos hat man mich sofort zu einem Gespräch eingeladen, wie man mir hinterher berichtete und daraufhin bekam ich dann den angebotenen Job als Projektmanager."
Für Ulrike Schön, die Chefin des Hamburger Unternehmens Moorea Pixel, das die Video-Clips herstellt, eine klare Bestätigung, dass man mit einer solchen persönlichen Selbstdarstellung den entscheidenden Wettbewerbsvorteil erzielen kann.
" Es ist ja heutzutage enorm wichtig, die Qualifikation wird bei allen vorausgesetzt, also entscheiden tut die Persönlichkeit und die kann man mit den klassischen Bewerbungsunterlagen einfach nicht darstellen. Das hat für den Bewerber zur Folge, dass er sich nicht richtig präsentieren kann, ein Foto sagt mir nichts über einen Menschen, das ist ohne jede Aussage und ein Lebenslauf, das sind ein paar Fakten und damit hat es sich."
Fragt man bei den Personalchefs großer Unternehmen nach, was sie davon halten, wenn ein Bewerber einen Videoclip über sich beifügt, sind die Reaktionen ganz unterschiedlich. Beim Tabakhersteller British American Tobacco sind solche Video Clips bislang völlig unbekannt. Beim Medienhaus Gruner&Jahr spricht die Personalreferentin unumwunden von Geldschneiderei, als sie hört, dass ein solcher Zwei-Minuten-Clip etwa 2000 Euro kosten soll. Auch beim Versandhaus Otto ist man anfangs skeptisch, ob so ein Videoclip einem Bewerber tatsächlich einen Vorteil bringt. Bei 30.000 Bewerbungen im Jahr seien bislang erst zehn Videoclips beigefügt worden, sagt Personalchef Michael Picard Als CD oder DvD würden solche Selbstdarstellungen eher den Laden aufhalten, weil sie eine Sonderbehandlung benötigen würden.
"Das hat einfach etwas mit der Grundorientierung zu tun, wenn Sie mal schauen, da kommen 30.000 Bewerbungen rein, auf einzelne Stellen bis zu 100 Bewerbungen, wo es uns erst mal darum geht, die Kandidaten herauszufiltern, die für die Stelle grundsätzlich in Frage kommen. Es ist natürlich ein hoher Aufwand, wenn wir uns erst alle Videobotschaften anschauen müssten, da ist es für uns viel besser, wenn die Leute sich bei unserer Online-Jobbörse bewerben, dass wir überhaupt erst mal den ersten Zugriff kriegen. "
Besser sei es, in einer Online-Bewerbung einen Link beizufügen, den der Arbeitgeber nach Belieben anklicken könne, um das Video anzuschauen. Dann könne es durchaus von Vorteil sein, wenn ein Bewerber mit einem aussagekräftigen, seriösen Video zusätzliche Informationen und einen persönlichen Eindruck von sich liefere. Der Otto Personalchef könnte sich vorstellen, dass Videoclips künftig bei Bewerbungen eine größere Rolle spielen.
"Ich glaube zumindest ganz stark daran, dass die online-Medien generell zunehmen werden, das sehen wir auch bei uns im Unternehmen, wir setzen auch verstärkt auf die online-Medien, das ist auf der Bewerberseite aus meiner Sicht genauso zu erkennen und durchaus auch eine sinnvolle Geschichte da einfach viel schneller auch mal bestimmte Persönlichkeitsmerkmale rübersenden zu können. "
Im adretten Business-Anzug mit Schlips und Kargen geht der Bewerber selbstbewusst zu seinem Schreibtisch. Zwei Minuten hat er Zeit, einen ersten authentischen Eindruck seiner Persönlichkeit zu vermitteln und damit Interesse an einem persönlichen Gespräch bei seinem Wunscharbeitgeber zu wecken. Informationen über seinen beruflichen Werdegang und die Gründe, warum er sich gerade bei diesem Unternehmen beworben hat, stehen bereits im Lebenslauf und Anschreiben. Mit dem Videoclip will sich der Bewerber seinem Chef in spe zusätzlich seine Motivation, Werte und Ziele vermitteln, also die so genannten softskills.
"Am wohlsten fühl ich mich mit Menschen, die ihr Leben und ihre Arbeit positiv und optimistisch sehen und die sich von Problemen nicht gleich aus der Bahn werfen lassen. Nach einem arbeitsreichen Tag entspanne ich bestens im Garten bei einem guten Buch, oder bei einem Ausflug in die Natur. Erlebten Stress wandle ich dabei in positive Energie um, die mich für den kommenden Tag beflügelt."
Was sich hier so leicht anhört, ist das Ergebnis harter Arbeit. Stundenlang hat die Trainerin Ute Zäpernick am Text und an der Körpersprache gefeilt, trotzdem weiß der Bewerber nicht so recht, wohin mit seinen Händen. Die Trainerin findet es normal, dass der Kandidat aufgeregt ist.
"Das ist ja, die Person soll ja rüberkommen, wir wollen ja keine Schauspieler haben, die Person soll ja rüberkommen, beim Vorstellungsgespräch ist die Person auch aufgeregt, immer."
Sechs Stunden dauert es bis die Zwei-Minuten Fassung abgedreht ist. Immer und immer muss der Bewerber den Text wiederholen bis alles sitzt. Nach 22 Jahren Festanstellung hatte Burmeister plötzlich seine Arbeit verloren, fünf Bewerbungen hatte er losgeschickt.
"Bei der dritten Bewerbung kam dieses Video mit hinzu und aufgrund des Videos hat man mich sofort zu einem Gespräch eingeladen, wie man mir hinterher berichtete und daraufhin bekam ich dann den angebotenen Job als Projektmanager."
Für Ulrike Schön, die Chefin des Hamburger Unternehmens Moorea Pixel, das die Video-Clips herstellt, eine klare Bestätigung, dass man mit einer solchen persönlichen Selbstdarstellung den entscheidenden Wettbewerbsvorteil erzielen kann.
" Es ist ja heutzutage enorm wichtig, die Qualifikation wird bei allen vorausgesetzt, also entscheiden tut die Persönlichkeit und die kann man mit den klassischen Bewerbungsunterlagen einfach nicht darstellen. Das hat für den Bewerber zur Folge, dass er sich nicht richtig präsentieren kann, ein Foto sagt mir nichts über einen Menschen, das ist ohne jede Aussage und ein Lebenslauf, das sind ein paar Fakten und damit hat es sich."
Fragt man bei den Personalchefs großer Unternehmen nach, was sie davon halten, wenn ein Bewerber einen Videoclip über sich beifügt, sind die Reaktionen ganz unterschiedlich. Beim Tabakhersteller British American Tobacco sind solche Video Clips bislang völlig unbekannt. Beim Medienhaus Gruner&Jahr spricht die Personalreferentin unumwunden von Geldschneiderei, als sie hört, dass ein solcher Zwei-Minuten-Clip etwa 2000 Euro kosten soll. Auch beim Versandhaus Otto ist man anfangs skeptisch, ob so ein Videoclip einem Bewerber tatsächlich einen Vorteil bringt. Bei 30.000 Bewerbungen im Jahr seien bislang erst zehn Videoclips beigefügt worden, sagt Personalchef Michael Picard Als CD oder DvD würden solche Selbstdarstellungen eher den Laden aufhalten, weil sie eine Sonderbehandlung benötigen würden.
"Das hat einfach etwas mit der Grundorientierung zu tun, wenn Sie mal schauen, da kommen 30.000 Bewerbungen rein, auf einzelne Stellen bis zu 100 Bewerbungen, wo es uns erst mal darum geht, die Kandidaten herauszufiltern, die für die Stelle grundsätzlich in Frage kommen. Es ist natürlich ein hoher Aufwand, wenn wir uns erst alle Videobotschaften anschauen müssten, da ist es für uns viel besser, wenn die Leute sich bei unserer Online-Jobbörse bewerben, dass wir überhaupt erst mal den ersten Zugriff kriegen. "
Besser sei es, in einer Online-Bewerbung einen Link beizufügen, den der Arbeitgeber nach Belieben anklicken könne, um das Video anzuschauen. Dann könne es durchaus von Vorteil sein, wenn ein Bewerber mit einem aussagekräftigen, seriösen Video zusätzliche Informationen und einen persönlichen Eindruck von sich liefere. Der Otto Personalchef könnte sich vorstellen, dass Videoclips künftig bei Bewerbungen eine größere Rolle spielen.
"Ich glaube zumindest ganz stark daran, dass die online-Medien generell zunehmen werden, das sehen wir auch bei uns im Unternehmen, wir setzen auch verstärkt auf die online-Medien, das ist auf der Bewerberseite aus meiner Sicht genauso zu erkennen und durchaus auch eine sinnvolle Geschichte da einfach viel schneller auch mal bestimmte Persönlichkeitsmerkmale rübersenden zu können. "