Psilocybin ist ein Stoff, der sogenannten "magischen Pilzen" ihre psychedelische Wirkung verleiht: das Denken wird ungezwungener, freier, traumartig und halluzinativ. Der Effekt ähnelt dem des LSD-Rauschs, nur ist er weniger intensiv und kürzer und man kann normalerweise von den Pilzen zwar psychisch abhängig, aber kaum körperlich süchtig werden. Daher nutzen Wissenschaftler Psilocybin gerne, wenn sie erforschen wollen, wie halluzinogene Substanzen im Gehirn wirken und ob sie therapeutisch nutzbar sind. Ein Team um den Neuropharmakologen Robin Carhart-Harris vom Imperial College in London betrat dazu jetzt methodisches Neuland. An 15 Freiwilligen untersuchte er erstmals mithilfe der Kernspintomografie, was Psilocybin im Gehirn bewirkt.
"Wir fanden, dass durch Psilocybin zentrale Hirnregionen ausgeschaltet werden, die für den inneren Zusammenhalt im Gehirn sorgen und dessen Aktivität vorhersagbar machen. Deren verminderte Tätigkeit sorgt dafür, dass unter halluzinogenen Substanzen alles so bizarr werden kann."
Robin Carhart-Harris war allerdings selbst davon überrascht, dass die Kernspinbefunde ausschließlich auf verminderte Hirntätigkeiten hinwiesen. Denn einige Forschergruppen hatten früher mit anderen Methoden bei Psilocybin im Stirnhirn auch erhöhte Aktivität gefunden. Ein breit akzeptiertes Erklärungsmodell Züricher Forscher machte daher bisher diese erhöhte Aktivität dafür verantwortlich, dass das Gehirn überdreht.
"Ein Grund dafür, dass unsere Resultate anders ausgefallen sind, liegt wohl darin, dass wir Psilocybin intravenös gespritzt und nicht wie sonst üblich in Kapseln zugeführt haben. Wir konnten daher die sofortige Wirkung von Psilocybin im Gehirn messen, noch bevor sich das bewusste Erleben änderte. In Zürich dagegen hat man Hirnvorgänge zu einem späteren Zeitpunkt gemessen, als die Versuchspersonen schon stark auf die Droge reagierten. Da hatten wahrscheinlich schon Anpassungsprozesse stattgefunden, die die unterschiedlichen Resultate erklären."
Die früher gefundene Übererregung im Gehirn wäre demnach nicht direkt auf Psilocybin zurückzuführen. Für Robin Carhart-Harris fährt Psilocybin ausschließlich die Aktivität im Gehirn herunter. Erst in Reaktion darauf versuchen Kontrollregionen des Stirnhirns dem entgegenzusteuern. Diese Ergebnisse der Londoner Forschergruppe regen dazu an, das bisherige Erklärungsmodell halluzinogener Pilze neu zu durchdenken. In Bezug auf die therapeutischen Möglichkeiten von Psilocybin stimmt die britische Studie jedoch mit anderen Forschungsergebnissen überein. Das Team um Robin Carhart-Harris hat seine Versuchspersonen nämlich auch ausführlich darüber befragt, was sie im psychedelischen Rausch erlebten.
"Dabei haben wir gesehen, dass bei den Versuchspersonen spontan und sehr lebendig verschüttete Erinnerungen wieder auftauchten. Das passt zu der Idee, dass hier die strengen Bande der Ich-Kontrolle gelockert werden, die dafür sorgen, dass schlimme, schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle verdrängt wurden. Im Rausch löst sich diese Ich-Kontrolle auf und die verdrängten Inhalte kommen bereitwilliger an die Oberfläche."
Robin Carhart-Harris meint daher:Wenn Psilocybin maßvoll unter strenger ärztlicher Kontrolle verabreicht wird, könnte es in Therapien dabei helfen, unbewusste Konflikte ans Tageslicht zu bringen, sodass sie behandelbar werden.
"Wir fanden, dass durch Psilocybin zentrale Hirnregionen ausgeschaltet werden, die für den inneren Zusammenhalt im Gehirn sorgen und dessen Aktivität vorhersagbar machen. Deren verminderte Tätigkeit sorgt dafür, dass unter halluzinogenen Substanzen alles so bizarr werden kann."
Robin Carhart-Harris war allerdings selbst davon überrascht, dass die Kernspinbefunde ausschließlich auf verminderte Hirntätigkeiten hinwiesen. Denn einige Forschergruppen hatten früher mit anderen Methoden bei Psilocybin im Stirnhirn auch erhöhte Aktivität gefunden. Ein breit akzeptiertes Erklärungsmodell Züricher Forscher machte daher bisher diese erhöhte Aktivität dafür verantwortlich, dass das Gehirn überdreht.
"Ein Grund dafür, dass unsere Resultate anders ausgefallen sind, liegt wohl darin, dass wir Psilocybin intravenös gespritzt und nicht wie sonst üblich in Kapseln zugeführt haben. Wir konnten daher die sofortige Wirkung von Psilocybin im Gehirn messen, noch bevor sich das bewusste Erleben änderte. In Zürich dagegen hat man Hirnvorgänge zu einem späteren Zeitpunkt gemessen, als die Versuchspersonen schon stark auf die Droge reagierten. Da hatten wahrscheinlich schon Anpassungsprozesse stattgefunden, die die unterschiedlichen Resultate erklären."
Die früher gefundene Übererregung im Gehirn wäre demnach nicht direkt auf Psilocybin zurückzuführen. Für Robin Carhart-Harris fährt Psilocybin ausschließlich die Aktivität im Gehirn herunter. Erst in Reaktion darauf versuchen Kontrollregionen des Stirnhirns dem entgegenzusteuern. Diese Ergebnisse der Londoner Forschergruppe regen dazu an, das bisherige Erklärungsmodell halluzinogener Pilze neu zu durchdenken. In Bezug auf die therapeutischen Möglichkeiten von Psilocybin stimmt die britische Studie jedoch mit anderen Forschungsergebnissen überein. Das Team um Robin Carhart-Harris hat seine Versuchspersonen nämlich auch ausführlich darüber befragt, was sie im psychedelischen Rausch erlebten.
"Dabei haben wir gesehen, dass bei den Versuchspersonen spontan und sehr lebendig verschüttete Erinnerungen wieder auftauchten. Das passt zu der Idee, dass hier die strengen Bande der Ich-Kontrolle gelockert werden, die dafür sorgen, dass schlimme, schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle verdrängt wurden. Im Rausch löst sich diese Ich-Kontrolle auf und die verdrängten Inhalte kommen bereitwilliger an die Oberfläche."
Robin Carhart-Harris meint daher:Wenn Psilocybin maßvoll unter strenger ärztlicher Kontrolle verabreicht wird, könnte es in Therapien dabei helfen, unbewusste Konflikte ans Tageslicht zu bringen, sodass sie behandelbar werden.