
Ein Krater hat einen Durchmesser von rund 30 Kilometern, ein zweiter ist sogar noch sechs Kilometer größer. Beide befinden sich unter dem kilometerdicken Inlandeis Grönlands und wurden zunächst in den Radardaten spezieller Erdbeobachtungssatelliten und entsprechender Forschungsflugzeuge gefunden. Hinzu kamen messbare Abweichungen des lokalen Schwerefelds, wie sie für größere Einschlagkrater typisch sind.
Eingestürzte Vulkankraterkegel, die Fachleute sprechen von Calderen, lassen sich dagegen als Erklärung ausschließen. Zum einen sind andere Vulkangebiete Grönlands viele hundert Kilometer entfernt, zum anderen fehlen die auch für erloschene Vulkane typischen Abweichungen des lokalen Magnetfeldes.

Obwohl die beiden Grönlandkrater nur etwa 180 Kilometer voneinander entfernt liegen, müssen sie nicht notwendigerweise gleichzeitig entstanden sein, etwa durch den Einschlag eines Doppelasteroiden.
Modelle für die Erosionswirkung der darüber liegenden Eisschichten liefern erste Anhaltspunkte für ihr Alter. Danach dürften beide Krater irgendwann innerhalb der letzten 100 Millionen Jahre entstanden sein – spätestens aber vor rund 80.000 Jahren, denn so alt ist der heutige Eisschild in dieser Gegend.