Tierschützer sind schon länger besorgt um die weltweiten Nashornbestände. Jahr für Jahr sinken sie weiter. In einer Nashorn-Auffangstation in Südafrika ist nun ein außergewöhnliches Schutzprojekt gestartet. Ein Team von Fachleuten spritzt Nashörnern eine winzige Menge radioaktives Material ins Horn. Das soll dafür sorgen, dass die Hörner für Menschen nutzlos werden. Messgeräte an Flughäfen oder beim Zoll können die Radioaktivität erkennen. Damit könnte verhindert werden, dass die Hörner aus dem Land geschmuggelt werden.
Aktuell läuft noch eine Pilotphase des Projekts, bei der erst einmal 20 Nashorn-Jungtiere radioaktives Material ins Horn gespritzt bekommen, kurz bevor sie ausgewildert werden. Die Tiere sollen von der Behandlung offenbar nichts bemerken. Die Fachleute sagen, dass die Dosis so gering sei, dass sie den Nashörnern und der Umwelt nicht schade.
Tierschützer kritisieren das Projekt
Von einzelnen Naturschutzorganisationen kommen Zweifel, ob das stimmt. Laut der Organisation Pro Wildlife ist Radioaktivität aus Gesundheits- und Naturschutzsicht noch bedenklicher als die früheren, gescheiterten Versuche, das Horn der Nashörner mit Farbe oder Gift unbrauchbar zu machen. Selbst das habe in der Vergangenheit die Wilderei nicht aufhalten können.
Diese Nachricht wurde am 26.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.