Bei einem Großeinsatz im Mittelmeer wurden nach Angaben der italienischen Küstenwache binnen 24 Stunden rund 4.400 Flüchtlinge gerettet. Sie stammten von 22 Schiffen und Schlauchbooten, die Notsignale gesendet hatten. Die Rettungseinsätzen verliefen bei weitgehend ruhiger See ohne dramatische Zwischenfälle. Am Sonntag gingen Notrufe von drei weiteren Flüchtlingsbooten mit einer zunächst unbekannten Zahl von Migranten ein.
Mehr als eine Viertelmillion Menschen sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) seit Jahresbeginn über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Fast 150.000 seien in Griechenland angelandet. Mehr als 100.000 Bootsflüchtlinge habe Italien aufgenommen. In dieser Zeit seien 2365 Flüchtlinge ertrunken und damit fast 600 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mehr als 2.000 Flüchtlinge starben laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überfahrt in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. Da nicht jedes Unglück registriert wird, dürften die tatsächlichen Opferzahlen noch weit höher liegen. Seit dem Jahr 2000 kamen schätzungsweise 24.000 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ums Leben.
Mazedonien öffnet Grenze zu Griechenland wieder
Derweil hat sich im Grenzgebiet zwischen Griechenland und Mazedonien die Lage offenbar weitgehend entspannt. Die Sicherheitskräfte ließen Medienberichten zufolge hunderte Flüchtlinge ungehindert passieren. Gestern hatten hunderte Menschen am Grenzübergang Gevgelija den Stacheldraht niedergerissen, um nach Mazedonien und von dort weiter nach Serbien zu gelangen. Die Polizei versuchte zunächst mit Gewalt, die Lage unter Kontrolle zu bringen. - Inzwischen kamen mehrere tausend Flüchtlinge in Serbien an. Dort wurde mit der Registrierung der Neuankömmlinge begonnen.
(tön/dau)