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Mittelmeer
Italien spricht von neuer Flüchtlingskatastrophe

Im Mittelmeer hat sich nach Angaben der italienischen Regierung eine Flüchtlingskatastrophe ereignet. Außenminister Paolo Gentiloni sagte am Rande des EU-Ministertreffens in Luxemburg: Es ist sicher, dass wir es "genau ein Jahr nach der Tragödie in libyschen Gewässern wieder mit einer Tragödie zu tun haben."

    Ein überfülltes Flüchtlingsboot vor der italienischen Küste
    Ein überfülltes Flüchtlingsboot vor der italienischen Küste (picture alliance / dpa / ANSA / Italian Coast Guard)
    Die verunglückten Menschen waren offenbar in Ägypten aufgebrochen. Konkrete Opferzahlen nannte Paolo Gentiloni nicht. Man versuche, mehr Details und Informationen zu bekommen. Der deutsche Außenminister Steinmeier hatte zuvor beim gleichen Treffen gesagt, nach seinen Informationen seien mehr als 300 Menschen im Mittelmeer ums Leben gekommen. Ein Sprecher wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass diese Informationen noch nicht bestätigt seien.
    Der italienische Präsident Mattarella sprach von einer Tragödie, Einzelheiten nannte er nicht. Die italienische Küstenwache hatte zunächst erklärt, sie wisse nichts von einem Unglück.
    Gestern erste Medienberichte
    Die Nachricht über ein Unglück wurde gestern auf der arabischen Seite der BBC verbreitet. Vier Boote sollen auf dem Weg von Ägypten nach Italien gekentert sein. Mehr als 400 Menschen sollen bei dem Unglück ertrunken sein, befürchtet der somalische Botschafter in Kairo laut BBC.
    Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration wollte auf Nachfrage die Nachricht von dem neuesten Schiffsunglück im Mittelmeer nicht bestätigen.
    Gesichert hingegen sind Informationen, dass italienische Rettungskräfte auf einem unweit der libyschen Küste in Seenot geratenen Flüchtlingsboot sechs Leichen gefunden haben. 108 Menschen sind gerettet und an Bord des privaten Rettungsschiffs Aquarius genommen worden.
    (vic/tj)