Der Flüchtling Yahya Fall möchte arbeiten. Der Mauretanier ist im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen – sein nordafrikanisches Heimatland ist nach dem Militärputsch im Jahr 2007 noch immer nicht richtig zur Ruhe gekommen.
"Nachdem ich hier ankam, schickte man mich in ein Flüchtlingslager. Wir lebten dort in Isolation. Deutschland ist ein prosperierendes Land, aber uns Flüchtlingen gewährt man nicht das Recht auf Bewegungsfreiheit oder Arbeit. Dabei ist das ein Menschenrecht."
Yahya Fall ist Sozialwissenschaftler. In der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott hatte er als Professor gelehrt. Er spricht fließend Englisch und Französisch. Doch Flüchtlinge wie Yahya Fall können bislang in Deutschland frühestens ein Jahr nach ihrem Asylantrag eine Arbeit aufnehmen. Damit widerspricht das deutsche Aufenthaltsgesetz gegen die Genfer Flüchtlingskonventionen, die etwa das Recht auf Arbeit, aber auch auf Freizügigkeit garantieren.
Yahya Fall, Nickelbrille, knallroter Schal und Baskenmütze, protestiert deshalb regelmäßig mit anderen Flüchtlingen auf dem Berliner Oranienplatz für die gesellschaftliche Teilhabe. Sie haben alle das gleiche Problem: Flüchtlinge, die sich um eine Arbeitsstelle bemühen, kämpfen häufig mit komplizierten Gesetzen und mangelnder Anerkennung ihrer Abschlüsse, mit Sprachproblemen und ihrem ganz persönlichen Fluchttrauma.
"Hier bei uns gibt es also erstmal jede Menge Richtlinien."
Herbert Schulte, Geschäftsführer des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
"Es gibt erstmal eine neunmonatige Wartezeit. Eine Vorrangprüfung. Eine Residenzpflicht. Und dann hat man nicht wirklich den Eindruck, dass man willkommen ist. Asylbewerber, die zu uns hinkommen, verfügen über Fremdsprachenkenntnisse et cetera. Sind auch teilweise qualifiziert. Lediglich über drei Prozent der Asylbewerber, die eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, bedeuten im Grunde nur, dass wir uns viel zu wenig um sie kümmern."
Nach einer Einigung der EU-Innenminister im Juni sollen Flüchtlinge in der Union künftig schon nach neun Monaten eine Arbeit aufnehmen dürfen. Bislang konnten in Deutschland anerkannte Flüchtlinge frühestens ein Jahr nach ihrem Asylantrag eine Arbeitsstelle annehmen. Und das soll nach dem Willen der schwarz-gelben Bundesregierung auch so bleiben. Doch gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel wirbt NRW-Mittelstandschef Schulte dafür, Flüchtlinge als Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt – und die Gesellschaft zu begreifen.
"Ja natürlich haben wir auch Arbeitgeber, die haben gesagt: Mensch, wir suchen dringend Kräfte. Gemessen am gesamten Arbeitsmarkt sind natürlich 130.000 Asylbewerber eine verschwindend kleine Menge. Damit ist unsere Problematik des Fachkräftemangels nicht behoben. Dies ist eine Facette davon. Und das strahlt etwas wieder. Das spricht sich herum: In Deutschland ist man willkommen! Ich denke, wir brauchen dringend Einwanderer, Menschen die zu uns hinkommen, wie das mal in den 50er- und 60er-Jahren war, weil sie hier eine Arbeitsstelle fanden."
Unterstützung bekommt Schulte auch aus der Politik. Der CDU-Chef in Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, hat erst jüngst erklärt: Es brauche ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik. Man solle die Potenziale der Menschen in den Blick nehmen und sie nicht als Problem wahrnehmen.
"Nachdem ich hier ankam, schickte man mich in ein Flüchtlingslager. Wir lebten dort in Isolation. Deutschland ist ein prosperierendes Land, aber uns Flüchtlingen gewährt man nicht das Recht auf Bewegungsfreiheit oder Arbeit. Dabei ist das ein Menschenrecht."
Yahya Fall ist Sozialwissenschaftler. In der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott hatte er als Professor gelehrt. Er spricht fließend Englisch und Französisch. Doch Flüchtlinge wie Yahya Fall können bislang in Deutschland frühestens ein Jahr nach ihrem Asylantrag eine Arbeit aufnehmen. Damit widerspricht das deutsche Aufenthaltsgesetz gegen die Genfer Flüchtlingskonventionen, die etwa das Recht auf Arbeit, aber auch auf Freizügigkeit garantieren.
Yahya Fall, Nickelbrille, knallroter Schal und Baskenmütze, protestiert deshalb regelmäßig mit anderen Flüchtlingen auf dem Berliner Oranienplatz für die gesellschaftliche Teilhabe. Sie haben alle das gleiche Problem: Flüchtlinge, die sich um eine Arbeitsstelle bemühen, kämpfen häufig mit komplizierten Gesetzen und mangelnder Anerkennung ihrer Abschlüsse, mit Sprachproblemen und ihrem ganz persönlichen Fluchttrauma.
"Hier bei uns gibt es also erstmal jede Menge Richtlinien."
Herbert Schulte, Geschäftsführer des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
"Es gibt erstmal eine neunmonatige Wartezeit. Eine Vorrangprüfung. Eine Residenzpflicht. Und dann hat man nicht wirklich den Eindruck, dass man willkommen ist. Asylbewerber, die zu uns hinkommen, verfügen über Fremdsprachenkenntnisse et cetera. Sind auch teilweise qualifiziert. Lediglich über drei Prozent der Asylbewerber, die eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, bedeuten im Grunde nur, dass wir uns viel zu wenig um sie kümmern."
Nach einer Einigung der EU-Innenminister im Juni sollen Flüchtlinge in der Union künftig schon nach neun Monaten eine Arbeit aufnehmen dürfen. Bislang konnten in Deutschland anerkannte Flüchtlinge frühestens ein Jahr nach ihrem Asylantrag eine Arbeitsstelle annehmen. Und das soll nach dem Willen der schwarz-gelben Bundesregierung auch so bleiben. Doch gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel wirbt NRW-Mittelstandschef Schulte dafür, Flüchtlinge als Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt – und die Gesellschaft zu begreifen.
"Ja natürlich haben wir auch Arbeitgeber, die haben gesagt: Mensch, wir suchen dringend Kräfte. Gemessen am gesamten Arbeitsmarkt sind natürlich 130.000 Asylbewerber eine verschwindend kleine Menge. Damit ist unsere Problematik des Fachkräftemangels nicht behoben. Dies ist eine Facette davon. Und das strahlt etwas wieder. Das spricht sich herum: In Deutschland ist man willkommen! Ich denke, wir brauchen dringend Einwanderer, Menschen die zu uns hinkommen, wie das mal in den 50er- und 60er-Jahren war, weil sie hier eine Arbeitsstelle fanden."
Unterstützung bekommt Schulte auch aus der Politik. Der CDU-Chef in Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, hat erst jüngst erklärt: Es brauche ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik. Man solle die Potenziale der Menschen in den Blick nehmen und sie nicht als Problem wahrnehmen.