Die Geräusche und die Optik eines Football-Computerspiels wie "Madden” sind so naturgetreu, dass Millionen von Fans an ihren XBox- oder PlayStation-Konsolen das Gefühl haben, sie seien mittendrin. Auch Markus Kuhn hat sich einst auf diese Weise seine Dosis NFL besorgt.
""Mein Team war immer die Giants. Ich habe immer mit den Giants und deren Defense Line gespielt, weil die so gute Spieler haben. Und Justin Tuck, den habe ich dann quasi immer controlled.”"
Es muss so etwas wie ein Omen gewesen sein. 32 NFL-Clubs hätten ihn bei der Draft verpflichten können. Doch haben wollten ihn die New York Giants. Auf diese Weise wurde der 26-jährige Defensive Tackle aus Weinheim selbst zu einer der über tausend Figuren, die sich in der neuesten Ausgabe von "Madden” in der harten Schlacht um das Ei gegenüberstehen.
Am Mittwoch war Saisonauftakt gegen die Dallas Cowboys. Und Kuhn, dem Mann mit der Rückennummer 78, wurde noch einmal bewusst, dass aus der virtuellen Realität die echte geworden war.
""Auf dem Feld war der Osi Umenyiora neben mir. Und da habe ich nur, kurz bevor es los ging, zu ihm gesagt: Komm, jetzt lass uns mal richtig Gas geben. Ich weiß noch, vor Jahren, da habe ich mit dir noch auf "Madden” gespielt. Jetzt stehe ich neben dir, und wir spielen jetzt gleich. Das habe ich wirklich zu ihm gesagt. Und er hat nur gelacht und gesagt: Okay, Markus. Jetzt geben wir Gas. Es war ein wirklich toller Moment.”"
Ein besonderer Moment auch für die Freunde der Sportart American Football in seiner Heimat. Kuhn ist – neben Sebastian Vollmer von den New England Patriots – der einzige Deutsche in der Liga. Die beiden ähneln sich sogar. Sie sind groß und schwer. Und sie sind hauptsächlich dazu da, zu blocken und zu tacklen. Kuhn in der Verteidigungsreihe. Vollmer in der Offensive, wo er seit drei Jahren seinen Körper zu Markte trägt.
Deutsche NFL-Profis waren und sind eine Rarität. Der erste war der Dortmunder Horst Mühlmann. Der ging nach seiner Zeit als Fußball-Torwart von Schalke 04 1968 nach Amerika und entwickelte sich in der NFL zu einem Pionier in Sachen Kicks. Dann kam der Berliner Uwe von Schamann, ebenfalls ein Kicker, der mit den Miami Dolphins Anfang der achtziger Jahre zweimal das Saisonfinale – den Super Bowl – erreichen konnte. Zwischendurch versuchte es Constantin Ritzmann aus dem Schwarzwald. Dann Vollmer. Und nun Kuhn.
Die Trainer halten viel von ihm. Und das obwohl jemand, der erst mit 15 bei den Weinheim Longhorns die knochenkrachende Sportart für sich entdeckte, im Vergleich zu amerikanischen Profis einiges zu lernen hat. Kuhns Stärken: die schiere Kraft und die Reaktionschnelligkeit. Seine größte Schwäche: Die sich entwickelnden Spielzüge der gegnerischen Angriffsreihe korrekt zu "lesen”, wie das in der Sprache der Footballspieler heißt. "Ein interessanter, wenn auch roher Aspirant”, lautete die erste Einschätzung im New Yorker Blätterwald.
Auf seinem Weg in die Eliteklasse der Sportart hat Kuhn seine Defizite immer mit einem gesunden Stück Selbstbewusstsein kompensiert. So zum Beispiel fuhr er nach dem Abitur mit seinem Vater ohne Voranmeldung bei Colleges an der amerikanischen Ostküste vorbei und gab seine DVD mit Spielszenen ab. Das funktionierte. Er bekam ein Stipendium der North Carolina State University in Raleigh. Es war das Sprungbrett für die NFL.
Denn eines war von Anfang an klar: Die harte Sportart, die gefiel ihm :
""Dieser unglaubliche Einsatz. Dieser enge Zusammenhalt mit der Mannschaft. Und dieses einfach Füreinander-Da-Sein. Zusammen kämpfen. Schwitzen. Bluten. Sich übergeben. Es ein brutaler Sport, aber auch ein sehr emotionaler Sport.”"
Und einer, für den Kuhn viermal am Tag ausgiebig essen muss. Anders lässt sich sein Gewicht von 140 Kilogramm nicht halten. Die sind das Minimum für einen Spieler auf seiner Position, die mit wahren Kolossen besetzt ist.
""Ja, 5000 Kalorien muss man am Tag mindestens zu sich nehmen. Das kann einem schon ein bisschen auf den Wecker gehen. Aber wenn das das einzige Übel ist, um hier zu spielen: Ich glaube, darüber kann man hinwegsehen.”"
""Mein Team war immer die Giants. Ich habe immer mit den Giants und deren Defense Line gespielt, weil die so gute Spieler haben. Und Justin Tuck, den habe ich dann quasi immer controlled.”"
Es muss so etwas wie ein Omen gewesen sein. 32 NFL-Clubs hätten ihn bei der Draft verpflichten können. Doch haben wollten ihn die New York Giants. Auf diese Weise wurde der 26-jährige Defensive Tackle aus Weinheim selbst zu einer der über tausend Figuren, die sich in der neuesten Ausgabe von "Madden” in der harten Schlacht um das Ei gegenüberstehen.
Am Mittwoch war Saisonauftakt gegen die Dallas Cowboys. Und Kuhn, dem Mann mit der Rückennummer 78, wurde noch einmal bewusst, dass aus der virtuellen Realität die echte geworden war.
""Auf dem Feld war der Osi Umenyiora neben mir. Und da habe ich nur, kurz bevor es los ging, zu ihm gesagt: Komm, jetzt lass uns mal richtig Gas geben. Ich weiß noch, vor Jahren, da habe ich mit dir noch auf "Madden” gespielt. Jetzt stehe ich neben dir, und wir spielen jetzt gleich. Das habe ich wirklich zu ihm gesagt. Und er hat nur gelacht und gesagt: Okay, Markus. Jetzt geben wir Gas. Es war ein wirklich toller Moment.”"
Ein besonderer Moment auch für die Freunde der Sportart American Football in seiner Heimat. Kuhn ist – neben Sebastian Vollmer von den New England Patriots – der einzige Deutsche in der Liga. Die beiden ähneln sich sogar. Sie sind groß und schwer. Und sie sind hauptsächlich dazu da, zu blocken und zu tacklen. Kuhn in der Verteidigungsreihe. Vollmer in der Offensive, wo er seit drei Jahren seinen Körper zu Markte trägt.
Deutsche NFL-Profis waren und sind eine Rarität. Der erste war der Dortmunder Horst Mühlmann. Der ging nach seiner Zeit als Fußball-Torwart von Schalke 04 1968 nach Amerika und entwickelte sich in der NFL zu einem Pionier in Sachen Kicks. Dann kam der Berliner Uwe von Schamann, ebenfalls ein Kicker, der mit den Miami Dolphins Anfang der achtziger Jahre zweimal das Saisonfinale – den Super Bowl – erreichen konnte. Zwischendurch versuchte es Constantin Ritzmann aus dem Schwarzwald. Dann Vollmer. Und nun Kuhn.
Die Trainer halten viel von ihm. Und das obwohl jemand, der erst mit 15 bei den Weinheim Longhorns die knochenkrachende Sportart für sich entdeckte, im Vergleich zu amerikanischen Profis einiges zu lernen hat. Kuhns Stärken: die schiere Kraft und die Reaktionschnelligkeit. Seine größte Schwäche: Die sich entwickelnden Spielzüge der gegnerischen Angriffsreihe korrekt zu "lesen”, wie das in der Sprache der Footballspieler heißt. "Ein interessanter, wenn auch roher Aspirant”, lautete die erste Einschätzung im New Yorker Blätterwald.
Auf seinem Weg in die Eliteklasse der Sportart hat Kuhn seine Defizite immer mit einem gesunden Stück Selbstbewusstsein kompensiert. So zum Beispiel fuhr er nach dem Abitur mit seinem Vater ohne Voranmeldung bei Colleges an der amerikanischen Ostküste vorbei und gab seine DVD mit Spielszenen ab. Das funktionierte. Er bekam ein Stipendium der North Carolina State University in Raleigh. Es war das Sprungbrett für die NFL.
Denn eines war von Anfang an klar: Die harte Sportart, die gefiel ihm :
""Dieser unglaubliche Einsatz. Dieser enge Zusammenhalt mit der Mannschaft. Und dieses einfach Füreinander-Da-Sein. Zusammen kämpfen. Schwitzen. Bluten. Sich übergeben. Es ein brutaler Sport, aber auch ein sehr emotionaler Sport.”"
Und einer, für den Kuhn viermal am Tag ausgiebig essen muss. Anders lässt sich sein Gewicht von 140 Kilogramm nicht halten. Die sind das Minimum für einen Spieler auf seiner Position, die mit wahren Kolossen besetzt ist.
""Ja, 5000 Kalorien muss man am Tag mindestens zu sich nehmen. Das kann einem schon ein bisschen auf den Wecker gehen. Aber wenn das das einzige Übel ist, um hier zu spielen: Ich glaube, darüber kann man hinwegsehen.”"