Die Zwillinge Lee Jae und Lee Da Yeong gelten in Südkorea als Aushängeschilder für ihren Sport, treten immer wieder in Talkshows auf und sind in Werbespots zu sehen.
Anfang des Monats aber wurden in den sozialen Medien Vorwürfe laut, die beiden Schwestern hätten mehrere ehemalige Mitschülerinnen in der Mittelstufe gemobbt und mit einem Messer bedroht. Viele Jahre seien inzwischen vergangen, schreiben die anonymen Betroffenen, die psychischen Folgen seien aber auch heute noch spürbar.
Werbepartner beenden Kooperation
Der südkoreanische Volleyball-Verband hat die Zwillinge deshalb nach heftiger Kritik und mehreren Petitionen suspendiert. Auch im Ligabetrieb werden die beiden Schwestern erst einmal nicht mehr eingesetzt, große Werbepartner haben die Kooperation mit den Lees beendet.
Die Zwillinge hatten sich schon vergangene Woche in einem Instagram-Post für die Vorfälle der Vergangenheit entschuldigt und ein persönliches Treffen mit den Betroffenen angeboten.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Yonhap wurden jetzt mit Song Myung Geun und Sim Kyoung Sub auch zwei männliche Nationalspieler wegen ähnlicher Anschuldigungen suspendiert. Auch sie hätten zugegeben, einen Klassenkameraden während der Schulzeit gemobbt zu haben.
Mobbing in der Schule und auch am Arbeitsplatz ist in Südkorea ein großes Problem: Statistiken besagen, dass bis zu 40% aller südkoreanischen Schülerinnen und Schüler gemobbt und ausgegrenzt werden – auch deshalb hat die Regierung vor zwei Jahren ein Anti-Mobbing-Gesetz verabschiedet.