An Superlativen fehlt es nicht, wenn über den neuen Mobilfunkstandard gesprochen wird. Von neuen Horizonten ist beispielsweise die Rede - 5G soll etwa dafür sorgen, dass 3-D-Effekte, die bislang nur auf der Kinoleinwand zu sehen waren, künftig auch auf ein Smartphone übertragen werden können. Mit 5G soll die Kapazität der Übertragungsnetze um ein Vielfaches anwachsen, sagt Hans Reckers, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Berlin:
"Es geht darum, dass wir eine vollständige technische Umgebung aufbauen, wo beispielsweise Roboter miteinander kommunizieren können - also Mensch-Maschine-Kombinationen. 5G kann vielfältig genutzt werden: Für den Mobilfunk, auch für viele Anwendungen etwa im Gesundheitswesen. Es ist eine wichtige, neue Stufe der digitalen Entwicklung."
Mehr Schnelligkeit und Verlässlichkeit
Geforscht wird derzeit in nahezu allen führenden Industrienationen der Welt. Es geht um das smarte Netz der Zukunft. Der Berliner Senat fördert deshalb zwei Fraunhofer-Institute, die künftig die Infrastruktur mitentwickeln werden. Beim Netz der Zukunft geht es vor allem um Schnelligkeit und Verlässlichkeit. Sämtliche Anforderungen der Zukunft sollen mit 5G möglich sein - oder anders ausgedrückt, es geht nicht mehr um die bisher üblichen Megabit-Übertragungsraten, sagt Thomas Haustein vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut:
"Das ist viel zu langsam. Wenn Sie etwa autonomes Fahren ermöglichen wollen, dann müssen Sie in den Bereich von einer Millisekunde gehen. Damit sich verschiedene Fahrzeuge auch gleichzeitig synchronisieren können. Wir wissen, dass Mobilfunk heute etwas ist, was verfügbar sein muss. Es ist aber immer noch allzu häufig nicht konstant verfügbar. Wenn Sie aber mit einem Netz auch Maschinen steuern wollen, dann muss das in Zukunft verlässlich geregelt sein."
Ausbau wird teuer
Der Ausbau der Infrastruktur für 5G wird Milliarden Euro kosten. Genau beziffern will und kann dies derzeit kein Experte. Politik, Forschung, Wirtschaft und auch Start-ups wollen bei der Weiterentwicklung eng kooperieren. Auch technologisch sind noch einige Probleme zu lösen - die Antennentechnik muss ausgebaut werden, oder auch der Aufbau von 5G- Netzplattformen. Bernd Rochow vom Fraunhofer Institut Fokus:
"Sie fangen vorne bei den Basisstationen an, auch bei der Antennentechnik: Mehr Geräte, höhere Bandbreiten, eine höhere Abdeckung und Sicherheit - es geht ebenso um Verlässlichkeit. Selbst im Hintergrund - hier müssen Sie ja dann mit vielleicht rund einer Million Nutzer gleichzeitig fertigwerden - brauchen Sie neue Technologien, um die Netzwerke robust genug für solche Anforderungen zu machen."
Massennutzung erst ab 2022
Starten soll der neue Datenübertragungs-Standard spätestens 2020. Für die Massennutzung mit 5G-tauglichen Endgeräten wird es dann aber wohl noch etwas länger dauern - die Experten gehen von 2022 aus.