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Mobilfunktechnologie
Hohe Erwartungen an Versteigerung von 5G-Frequenzen

Das Internet der Dinge, vernetzte Produktion und noch schnellere Übertragung von Dokumenten und Daten - dafür werden die neuen Mobilfunk-Frequenzen im 5G-Netz gebraucht. Heute hat die Versteigerung der Frequenzen begonnen. Vier Unternehmen beteiligen sich daran.

Von Andreas Reinhardt |
Ein Handwerker arbeitet an einem Mobilfunkmast
5G-Mobilfunkfrequenzen sollen eine sehr viel schnellere Datenverarbeitung ermöglichen (dpa / Jan-Philipp Strobel)
Ein schmuckloser Vortragssaal in einer ehemaligen Kaserne im Mainzer Stadtteil Gonsenheim. Hunderte Journalisten warten eng gedrängt in der Außenstelle der Bundesnetzagentur darauf, dass die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen beginnt. Blitzlichtgewitter. Behördenchef Homann sagte, so ein großes Interesse, habe er noch nicht erlebt. Um kurz nach 10 Uhr drückt er zum Start der Auktion symbolisch einen Knopf an einer alten Stoppuhr, die schon im Jahr 2000 im Einsatz war. Homann hob die Bedeutung der Frequenzen für die Wirtschaft hervor.
"Die Frequenzen, die wir heute versteigern, haben bestimmte physikalische Eigenschaften: Kurze Reichweite, deswegen sind sie für die Fläche nicht so geeignet, aber eben eine sehr hohe Datenrate, eine sehr kurze Latenzzeit, denn das bedeutet: Die sind besonders interessant für die Industrie und deswegen ist die Industrie auch sehr daran interessiert und wir natürlich auch, denn Deutschland mit einem Industrieanteil von um 25 Prozent ist ein führendes Industrieland und wir wollen mit dieser Technologie vorne dabei sein."
100 Mal schneller als herkömmliche Technik
Vernetzte Fabriken, autonom fahrende Autos, dafür braucht die Industrie 5G, ein Netz das 100 Mal schneller ist und Datenübertragung in Echtzeit ermöglicht. Der Privatanwender merkt mit einem neuen 5G-Smartphone wohl erstmal keinen großen Unterschied bei der Geschwindigkeit, wohl aber, wenn er in größeren Menschenmengen unterwegs ist, wie im Fußballstation. Da funktionieren bei 5G Anwendungen von Telefon und Internet einfach so. Die Frequenzen, die ab heute versteigert werden, dürfen ab 2021 genutzt werden. Die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und eine Tochter von United Internet aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur bieten mit.
"Ja, vier Bieter – da wird der Wettbewerb natürlich stärker. Wir sind sehr gespannt darauf, wir freuen uns darauf, dass es einen vierten Bieter gibt, es ist ja vorher vielfach gemunkelt worden, dass das gar nicht geht in dieser Situation und bei den Auflagen, aber ich glaube, wir haben das so gut hinbekommen, dass in der Tat ein vierter sich dafür interessiert."
Bieter sind optimistisch
Vertreter der mitbietenden Unternehmen sagten, sie freuten sich auf die Auktion. Valentina Daiber von Telefonica
"5G ist die nächste Mobilfunkgeneration, es ist die Zukunft, und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir heute oder in den kommenden Wochen die Grundlagen uns reservieren, um in das Netz der Zukunft zu investieren."
Das sieht Philip Schidera von der Deutschen Telekom ähnlich.
"Sie ist der Schlüssel für die Zukunft, die digitale Zukunft des Standorts Deutschland. Mit 5G sind sehr kurze Antwortzeiten möglich, sehr große Datenübertragungsraten möglich, und das ist wichtig, vor allem für Industrieanwendungen."
Mit den Frequenzen ersteigern die Unternehmen eine Verpflichtung, das Netz auszubauen, bis Ende 2022 müssen 98 Prozent der Haushalte mit 5G versorgt sein, sowie große Fernstraßen, Schienen- und Wasserwege. Dafür sind die Frequenzen aus dieser Versteigerung weniger geeignet. Daher hatten die bietenden Unternehmen gegen die Auflagen geklagt. Dass die Auktion im Nachhinein von Gerichten gekippt wird, glaubt der Präsident der Bundesnetzagentur Homann nicht.
"Von der Entscheidung zu den Eil-Rechtsanträgen, die sind nicht einfach nur abgelehnt worden, sondern da ist auch schon sehr viel Begründung reingeschrieben worden – gerade zu den Punkten, die dann von den Unternehmen kritisiert worden sind, so dass ich relativ zuversichtlich bin, dass wir auch in letzter Instanz dann obsiegen werden."