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Modellauto-Affäre
Haderthauer wirft hin

Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) tritt wegen der sogenannten Modellauto-Affäre zurück. Ihr wird vorgeworfen, zusammen mit ihrem Mann Hubert den Geschäftspartner Roger Ponton um mehrere zehntausend Euro betrogen zu haben. Die Landtags-Opposition forderte seit längerem Haderthauers Rausschmiss.

    Die Leiterin der bayerischen Staatskanzlei, Christine Haderthauer (CSU), nimmt am 12.06.2014 in Berlin, während eines Redaktionsbesuches bei der Deutschen Presse Agentur dpa an einem Gespräch teil.
    Wegen der sogenannten Modellauto-Affäre tritt die Leiterin der bayerischen Staatskanzlei Christine Haderthauer von ihrem Amt zurück. (dpa / picture-alliance / Inga Kjer)
    Christine Haderthauer steht seit Längerem wegen der sogenannten Modellauto-Affäre in der Kritik. Gegen sie wird wegen Betrugsverdachts ermittelt. Hintergrund ist eine Anzeige, die der frühere Mitgesellschafter des Unternehmens Sapor Modelltechnik eingereicht hat. Darin wirft der französische Geschäftsmann Roger Ponton dem Ehepaar Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere zehntausend Euro betrogen zu haben.
    Kritik an Haderthauers Krisenmanagement
    CSU-Chef Horst Seehofer hatte wiederholt Haderthauers Krisenmanagement in Zusammenhang mit ihrem Engagement bei dem Modellautohersteller kritisiert, sich aber ansonsten hinter die Chefin seiner Staatskanzlei gestellt. Zur Begründung sagte Haderthauer, es gelte weiterhin, dass allein wegen der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kein Rücktritt notwendig sei. Es erfordere aber Kraft und Konzentration, um die vielen im Raum stehenden Fragen zu beantworten. Dies habe für sie absolute Priorität.
    Seehofer hat den Rücktritt seiner Staatskanzleichefin "mit Respekt" zur Kenntnis genommen. "Christine Haderthauer hat als Sozialministerin und Staatskanzleiministerin hervorragende Dienste für den Freistaat Bayern geleistet und ihre Ämter stets korrekt geführt", erklärte der CSU-Chef. Die Landtags-Opposition hatte den Ministerpräsidenten mit einem gemeinsamen Antrag aufgefordert, Haderthauer zu entlassen. Für den 16. September war auf Initiative von SPD, Freien Wählern und Grünen eine Sondersitzung des Parlaments zum Fall Haderthauer geplant.
    (tzi/swe)