Nach eigenen Angaben hält die Deutsche Bahn an der Bahncard fest. Der Konzern weist die Behauptung des Hessischen Rundfunks, wonach die Bahncard abgeschafft werden soll, als dreiste Falschmeldung zurück. Unter Berufung auf eine vertrauliche Vorlage für den Aufsichtsrat hatte der Sender berichtet, dass die Bahncard in ein Kundenkonto umgewandelt werden solle. Demnach würden Rabatte nur noch gemäß der Auslastung eines Zuges und individuelle Rabatte nach Kundenumsatz garantiert. Also würden nur noch Großkunden und Vielfahrer von den Rabatten profitieren. Nach Angaben des Unternehmens sind zurzeit etwa fünf Millionen Bahncards im Umlauf. Etwa dreieinhalb Millionen Kunden würden derzeit die beliebteste Bahncard, die Bahncard 25 nutzen.
Die Abschaffung der Bahncard hat die Deutsche Bahn bereits dementiert. Zu angeblich geplanten Sparmaßnahmen dagegen hat sie sich noch nicht geäußert. Es heißt, dass der Konzern im Fernverkehr drastisch sparen und die Kosten in den nächsten fünf Jahren um 1,5 Milliarden Euro senken wolle.
Unwirtschaftliche Linien sollen angeblich eingestellt werden. Nachtzüge sollen nur noch "abhängig vom Optimierungspotenzial" fahren. Der Umsatzverlust durch die Fernbus-Konkurrenz wird angeblich mittelfristig mit 240 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Allein in diesem Jahr würde die Deutsche Bahn wegen der Fernbus-Konkurrenz rund 120 Millionen Euro Verlust machen. Bei der Deutschen Bahn heißt es, dass sich der Konzern noch im Laufe des Tages zu den vermeintlichen Veränderungen im Fernverkehr äußern werde.
Erst im September hatte die Bahn angekündigt, am Jahresende nur leicht an der Preisschraube drehen zu wollen. So ist in Fernzügen für die zweite Klasse keine Preiserhöhung geplant. Dagegen werden Fahrscheine für die erste Klasse ab dem 14. Dezember im Schnitt fast drei Prozent teurer. Dafür sind Platzreservierung sowie die WLAN Nutzung im ICE inklusive.