Sie sind ständig in den Schlagzeilen, ständig im Fernsehen, ständig im Radio zu hören: El Paso, die alte Westernstadt in den USA, und Ciudad Juarez in Mexiko, die beiden eng miteinander verbundenen Städte. Getrennt werden sie durch den Rio Grande, Industrie und Familien-Verbindungen machen sie aber zu einer Art siamesischer Zwillinge.
Einen großen Unterschied gibt es allerdings: In Ciudad Juarez gab es im vergangenen Jahr etwa 1800 Morde, in El Paso 16. In Ciudad Juarez tobt ein Krieg rivalisierender Drogenkartelle, die Nachbarn in El Paso schauen ängstlich und gebannt zu. Denn jeder in El Paso weiß: Das ist nicht nur ein mexikanisches Problem. Die Rauschgift-Lieferanten schlachten sich in Juarez gegenseitig ab, auf amerikanischer Seite sterben die Drogen-Kunden an der Spritze. Vor 40 Jahren startete die amerikanische Regierung den "War on Drugs", den "Krieg gegen Drogen". In El Paso und Juarez lässt sich besichtigen, wie wenig Erfolg dieser Feldzug hat.
El Paso ist der Wilde Westen. Countrysänger Marty Robbins hat der Stadt am Rio Grande vor 50 Jahren schon ein Denkmal gesetzt und sein Song wird heute noch im Autoradio gespielt. Die "Interstate 10" führt durch die Wüste in die Stadt an der mexikanischen Grenze. Karg ragen die Franklin-Berge auf und dann kommen die üblichen Einkaufsmalls, Schnellrestaurants und Autohändler am Stadteingang.
Das jetzt biedere El Paso hat eine abenteuerliche Vergangenheit: "Six-Shooter-Capital" - "Revolver-Hauptstadt", das war der Spitzname Ende des 19. Jahrhunderts, als Pistoleros, Spelunken und Prostituierte für Schlagzeilen sorgten. Die Zeiten sind längst vorbei:
"El Paso ist eine Stadt mexikanischer Einwanderer."
Das ist Howard Campbell, einer der wenigen Einwanderer ohne mexikanische Wurzeln. Der Professor lehrt Anthropologie an der Universität von Texas in El Paso:
"Es ist eine militarisierte Stadt: Die Soldaten im Armeestützpunkt Fort Bliss, die ganze Bürokratie der Drogenbekämpfer, die Grenzpolizei. Viele mexikanische Einwanderer sind illegal hierher gekommen. Sie haben schnell gelernt nicht aufzufallen, Ärger zu vermeiden. Die Bevölkerung von El Paso ist angepasst, passiv, es sind gute Leute mit engen Familienverbindungen. Aber keine Leute, die für Unruhe sorgen."
Nein, so sieht El Paso auch nicht aus: Die 600.000 Einwohner leben in ordentlichen Siedlungen, arbeiten in der Rüstungs-, Textil- und Elektronikindustrie, an der Universität oder für die Regierung. Und etwa 20.000 von ihnen fahren jeden Tag über den Rio Grande, um Geld zu verdienen. Dort liegt El Pasos Schwesterstadt: Ciudad Juarez.
Drei Brücken führen über den Fluss. Unmittelbar hinter den Kontrollhäuschen der mexikanischen Grenzer beginnt der Kulturschock: Aus der sauberen, aufgeräumten, geordneten Ersten Welt von El Paso geht es hinein in die raue, laute, schmuddelige Dritte Welt von Ciudad Juarez. 1,6 Millionen Einwohner - eine Stadt, der anzusehen ist, dass sie viel zu schnell gewachsen ist. Mehr als 300 ausländische Fabriken stehen hier. Niedrige Löhne haben vor allem amerikanische Investoren angelockt. Juarez gilt als Boomtown, als Investorenparadies. Und: Als Hauptstadt des Drogenkrieges.
Fast jeden Abend zeigt der lokale Fernsehsender solche Bilder: Verzweifelt weinende Verwandte, oft ein von Kugeln durchsiebtes Auto oder ein grässlich zugerichteter Leichnam auf der Straße, Krankenwagen, Polizei, Reporter. In Juarez ist das Alltag. Seit Januar vergangenen Jahres sind in der Stadt etwa 1.800 Menschen ermordet worden. Die meisten Opfer gelten als Mitglieder der Drogenkartelle, die sich hier einen blutigen Machtkampf um die Kontrolle der Schmuggelrouten in die USA liefern. Sie schlachten ihresgleichen ab, dabei geraten aber öfter auch völlig Unbeteiligte in den Kugelhagel. Polizisten sind ebenfalls Ziele der Mörder, ganz egal ob sie mit den Drogenbossen gemeinsame Sache gemacht haben oder nicht. Zum Machtkampf der Kartelle untereinander kommt so noch der Krieg gegen die Regierung, sagt der Sprecher der Stadtverwaltung von Juarez. Bürgermeister Jose Reyes Ferriz fährt nur mit Leibgarde in einem kugelsicheren Geländewagen durch die Stadt.
14 Monate geht das nun schon - jetzt hat die mexikanische Regierung Beamte der Bundespolizei und Soldaten geschickt: Mehr als 5000 Mann patrouillieren in den Straßen von Juarez. Aber für Patricia Fili, die ein Schreibwarengeschäft im Stadtzentrum betreibt, ist das Problem damit noch lange nicht gelöst:
"Ich fühle mich sicherer. Auch durch die Bundespolizei, die jetzt hier ist. Aber das Problem der Bestechlichkeit - das fängt ganz oben an und setzt sich bis hier unten fort. Das ändert sich nicht. Jetzt haben sie in den Nachrichten gesagt, dass Soldaten und Polizisten alle halbe Stunde ihren Standort wechseln, damit sie nicht zu vertraut werden mit Leuten. Hoffen wir, dass das hilft. Ich war bisher nicht beunruhigt, hier im Zentrum zu arbeiten. Bis sie am vergangenen Montag in meine Wohnung eingebrochen sind. Seitdem - ich sag es Ihnen - ist es vorbei mit meiner Ruhe."
Entführungen, Lösegelderpressungen, Einbrüche, Überfälle - Patricia Fili erinnert sich an Zeiten, in denen Kriminalität und Gewalt in Juarez sehr berechenbar waren:
"Als ich hierherkam, vor 25 Jahren, da war die Gewalt in Juarez sehr gezielt. Die Verbrecher gingen in ein Restaurant, ermordeten ganz gezielt eine Person und das war es. Jetzt wird überall gemordet, geraubt und entführt. Und ich glaube, das hat nicht nur mit dem Drogenhandel zu tun. Da nutzen Leute die Situation aus."
Patricias Geschäft läuft schlecht. Um sie herum haben viele Ladenbesitzer aufgeben müssen: Touristen bleiben weg und die Bürger von Juarez gehen abends nicht mehr auf die Straße. Juarez ist nach Sonnenuntergang eine Geisterstadt unter Militäraufsicht:
"Ich persönlich bin samstags immer mit Freunden essen gegangen. Wir haben uns in Restaurants getroffen. Jetzt bleiben wir zu Hause, wir gehen nicht mehr aus. Natürlich trifft das die Restaurants - und uns auch, weil wir uns nicht mehr sicher fühlen."
Das ist nicht gut für einen Wirtschaftsstandort, an dem viele ausländische Investoren sehr viel Geld in Fabriken, Maschinen und Personal gesteckt haben. Lucinda Vargas weiß das. Sie arbeitet bei einer Gesellschaft, die eine Entwicklungsstrategie für die Stadt entworfen hat. Die ganze schöne Strategie ist zurzeit wertlos. Lucindas Auftraggeber sind der Bürgermeister, vor allem aber die Unternehmen selbst. Und die Topmanager werden unruhig, meint Lucinda Vargas:
"Die Firmen denken darüber nach, ob sie ihre Investitionen hier beibehalten wollen. Ganz zu schweigen davon, ob sie neu investieren werden, wenn die Wirtschaftskrise überwunden ist. Das war bisher nie ein Thema in Juarez. Aber jetzt, durch dieses Unsicherheitsgefühl, stellen die Firmenchefs solche Überlegungen an. Ich habe das selbst gehört."
Lucinda Vargas zählt zu den vielen relativ wohlhabenden Mexikanern, die abends vor Einbruch der Dunkelheit die geschundene Stadt verlassen.
Da steht sie in der langen Schlange vor einem der Grenzübergänge nach El Paso. Die amerikanischen Grenzbeamten versuchen, möglichst genau zu kontrollieren, wer und was da in die USA gebracht wird. Denn ein großer Teil der Drogen kommt immer noch per Lastwagen in die USA: fantasievoll versteckt, offensichtlich mit Erfolg. Denn alle ausgefeilte Technik - Kameras, Röntgengeräte, trainierte Hunde - hat bisher nicht verhindert, dass Kokain, Marihuana, Heroin und Amphetamine in riesigen Mengen dennoch durchkommen. Die mexikanischen Kartelle liefern, was auf der anderen Seite des Flusses, in den USA nachgefragt wird. Auch in El Paso selbst, sagt Professor Howard Campbell von der Universität von Texas:
"El Paso hat ein Drogenproblem, weil Leute Rauschgift konsumieren. Und weil die mexikanischen Kartelle hier gute Verbindungen haben. In beinahe jedem Stadtviertel gibt es Häuser, in denen Drogen zwischengelagert werden. Fahrer und Leute, die andere Dienste für die Kartelle verrichten, ebenfalls. Insofern bietet El Paso die Infrastruktur: Lagerung und Transport für die Dogenmafia aus Juarez. Es gibt Hunderte Helfer, die hier in El Paso leben, sich aber ganz ruhig verhalten."
Amerikanische Regierung und Behörden kämpfen gegen das Drogenproblem, indem sie Rauschgift verbieten. Das hat zur Folge, dass die Lieferanten im Untergrund arbeiten: Drogen-Anbau im Ausland, Schmuggel in die USA, Verkauf über Verbrechernetzwerke in alle Landesteile. Ein riesiger Apparat versucht das zu verhindern: 14 Milliarden Dollar wendete die US-Regierung vergangenes für den Kampf gegen das Rauschgift auf, nicht zuletzt an der mexikanischen Grenze: Seit drei Jahren liefert die US-Regierung Ausrüstung für Mexikos Sicherheitskräfte, um deren Krieg gegen die Drogenkartelle zu unterstützen. Milliardenbeträge fließen an Rauschgift produzierende Staaten wie Kolumbien, um dort den Anbau zu verhindern. Etwa eine halbe Million Menschen sitzen in den USA im Gefängnis, weil sie gegen die harten Betäubungsmittelgesetze verstoßen haben. Aber auch nach 40 Jahren "War on Drugs", "Krieg gegen Drogen", muss Außenministerin Hillary Clinton bei ihrem Besuch in Mexiko Ende März einräumen:
"Unsere Nachfrage nach Rauschgift motiviert diese Banden. Wenn die nicht damit rechnen könnten, ein Haufen Geld mit dem Drogenschmuggel zu verdienen, dann würden sie etwas Anderes tun. Insofern haben wir eine Mitverantwortung für die Sicherheitsprobleme, mit denen die Mexikaner konfrontiert sind."
Jetzt will die Obama-Regierung eine strategische Partnerschaft mit Mexiko eingehen, um ihre Chancen im "Krieg gegen Drogen" zu verbessern.
Im Rathaus von El Paso hat es heftige Debatten gegeben. Tausende Polizisten und Grenzschützer haben den Auftrag, hier den Drogenschmuggel zu verhindern - aber, sagt Stadtrat Beto O'Rourke, sie schaffen es nicht: unter anderem, weil die Nachfrage nach Heroin, Kokain, Marihuana und Amphetaminen in den USA selbst so enorm ist:
"Die USA stellen etwa drei Prozent der Weltbevölkerung. Aber sie machen die Hälfte des weltweiten Marktes für illegale Drogen aus. Es sind unsere Dollars, die die Gewalt hier hinter der Grenze in Juarez finanzieren. Unsere Dollars erlauben es den Kartellen, die mexikanische Bundespolizei und das Militär herauszufordern, Korruption voranzutreiben und neue Mitglieder für ihre Mafias zu rekrutieren. Wir sind also mit daran beteiligt, und ich will, dass das auch gesagt wird."
Das hört man in den USA nicht gerne. Hier schauen viele vor allem auf die "bösen Drogenschmuggler" - von außen. Was im eigenen Land los ist, das ist Sache der Polizei, meinen sie. Beto O'Rourke sagt aber: Wir sind ja nicht nur die Abnehmer für die Drogen aus Südamerika. Die mexikanischen Kartelle bewaffnen sich obendrein noch hier in den USA: Von mehr als 107.000 Waffengeschäften im Land liegen 12.000 nahe der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Dort besorgen sich die Mafiosi modernste Waffen und schmuggeln sie über die Grenze, um damit mexikanische Polizisten und Soldaten zu bekämpfen.
Beto O'Rourke spricht offen über so etwas. Mehr noch: Er brachte eine Resolution in den Stadtrat ein. Sein Ziel: Eine offene und ehrliche Debatte über Amerikas "Krieg gegen Drogen". Und darüber, was damit erreicht wurde und was nicht. O´Rourke bekam zunächst die Zustimmung aller Parteien im Stadtrat.
Daraufhin legte allerdings El Pasos Bürgermeister sein Veto gegen die Resolution ein. Aus Washington wurde noch unter der alten Regierung Bush unverhüllt gedroht: Wenn der "War on Drugs", die Anti-Drogenstrategie, tatsächlich in El Paso diskutiert werden soll, dann könnten leider bestimmte Fördergelder nicht mehr gezahlt werden.
Die Gegenseite dieser Debatte im Stadtrat vertritt ein Mann, der über 300 Meilen hinweg aus Dallas/Texas angereist ist:
Terry Nelson heißt er. Nelson steht im Cowboyhut vor dem Stadtrat und wirft die Autorität seiner 32 Dienstjahre in der amerikanischen Drogenbekämpfung in die Debatte: Nelson war beim US-Grenzschutz, er hat in Südamerika Drogenbosse gejagt und im Heimatschutzministerium Strategien ersonnen. Er vergleicht den Drogenkrieg mit den Zeiten, als Alkohol in den USA verboten war:
"In den 20er- und 30er-Jahren hatten wir Al Capone und seine Gangster, die auf unseren Strassen herumballerten. Heute profitieren Verbrecher-Banden, Drogenkartelle, die Taliban und El Kaida vom Rauschgiftverbot. Sie richten weltweit Schaden an. Das ist nicht nur ein amerikanisches, es ist ein universelles Problem. Drogen an sich verursachen keine Kriminalität. Die entsteht durch das Verbot von Drogen."
Terry Nelson sagt kurz und brutal, was außer ihm auch noch andere Experten in den USA zunehmend konstatieren: "Der Krieg gegen Drogen ist ein kompletter Fehlschlag!" Nelson hat die Organisation "Gesetzeshüter gegen die Prohibition" hinter sich: 10.000 ehemalige Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Gefängniswärter, die den "Krieg gegen Drogen" für gescheitert halten. Trotzdem ziehen vier Stadträte in El Paso ihr Votum zugunsten einer offenen Debatte über Sinn und Unsinn der Drogenpolitik unter dem politischen Druck zurück.
Tony Payan kennt all diese Diskussionen. Der Politologe lehrt an zwei Universitäten: In El Paso und in Ciudad Juarez. Payan untersucht seit Jahren die Strukturen des Drogenhandels, der Korruption und der Gegenmaßnahmen. Wie viele andere Experten hier an der Grenze sagt er: Der Waffenhandel aus den USA nach Mexiko muss eingedämmt werden. Die mexikanischen Polizisten und Soldaten brauchen massive Unterstützung aus den USA - Geheimdienstinformationen, Ausrüstung, Training:
"Noch wichtiger als die Waffen, auch wichtiger als Unterstützung für die mexikanischen Sicherheitskräfte ist noch etwas anderes: Die Nachfrage in den USA muss sinken. Wir wissen, dass in Mexiko auch Drogen genommen werden. Aber, das meiste Rauschgift wird immer noch in den USA konsumiert."
Deshalb fordern mittlerweile viele: Die Drogen müssen entkriminalisiert werden. Beispielsweise Marihuana, das schätzungsweise 60 Prozent des Drogenschmuggels aus Mexiko ausmacht - der Marihuana-Verbrauch in den USA könnte unter Auflagen legalisiert werden. Damit würden die Drogen-Kartelle einen großen Teil ihres Geschäftes verlieren. Das wäre jedenfalls ein erster Schritt. Professor Howard Campbell von der Universität in El Paso stimmt seinem Kollegen zu:
"Ein großer Teil der Untersuchungen zeigt: Der Verbrauch muss reduziert werden. Die Gewalt muss heruntergefahren werden. Und das bedeutet eben oft: Legalisierung oder Entkriminalisierung von Drogen. Die schlimmsten Folgen von Drogen sind doch häufig die Morde die begangen werden, um Kontrolle über die Profite aus dem Drogenhandel zu bekommen. Und an zweiter Stellen stehen die gesundheitlichen und sozialen Folgen für diejenigen, die harte Drogen nehmen."
Campbell gehört zu denen, die Gewalt und die Folgen der Rauschgiftsucht als üble Kolateralschäden im "Krieg gegen Drogen" sehen. Jeffrey Miron, Wirtschaftsprofessor an der Harvard Universität, schlägt in die gleiche Kerbe. Er sagt: Das Rauschgiftverbot schafft überhaupt erst die gigantischen Profite der Drogenkartelle. Um diese Geldquellen dreht sich der Kampf der Drogenmafias untereinander und ihre Schlachten mit Polizei und Militär. Legalisierung, Anbau unter staatlicher Kontrolle und Steuerpflicht für die Produkte - das würde den Kartellen den enormen wirtschaftlichen Anreiz nehmen, der ihr Geschäft antreibt. Professor Miron erinnert ebenfalls an die Zeiten des Alkoholverbots und daran, was die USA bekamen, als sie Alkohol unter Auflagen wieder zuließen: Steuereinnahmen und weniger Gewalt:
"Ein Grund, warum die Nation sich 1933 besann, war die Wirtschaftskrise, die Große Depression. Sie brauchten mehr Steuereinnahmen, der Alkohol brachte sie. Aber das ist nur ein Grund für die Legalisierung von Drogen. Viel wichtiger ist: Die Legalisierung würde die Gewalt beenden, die wir in Mexiko beobachten."
Bisher will aber auch die Regierung Obama an diese Diskussion nicht heran. Jeffrey Miron hat in einer Studie vorgerechnet, dass die Regierung durch eine Legalisierung der Drogen mehr als 70 Milliarden Dollar pro Jahr einsparen könnte. Die Frage ist nur: Will das jemand an verantwortlicher Stelle hören?
"Ich bekomme viel positive Reaktionen von Wirtschaftsexperten, die sagen auch: Viele Negativeffekte, die wir jetzt haben, gehen auf das Drogenverbot zurück. Aber die Politiker - die wollen nicht da ran. Das ist das Problem."
Einen großen Unterschied gibt es allerdings: In Ciudad Juarez gab es im vergangenen Jahr etwa 1800 Morde, in El Paso 16. In Ciudad Juarez tobt ein Krieg rivalisierender Drogenkartelle, die Nachbarn in El Paso schauen ängstlich und gebannt zu. Denn jeder in El Paso weiß: Das ist nicht nur ein mexikanisches Problem. Die Rauschgift-Lieferanten schlachten sich in Juarez gegenseitig ab, auf amerikanischer Seite sterben die Drogen-Kunden an der Spritze. Vor 40 Jahren startete die amerikanische Regierung den "War on Drugs", den "Krieg gegen Drogen". In El Paso und Juarez lässt sich besichtigen, wie wenig Erfolg dieser Feldzug hat.
El Paso ist der Wilde Westen. Countrysänger Marty Robbins hat der Stadt am Rio Grande vor 50 Jahren schon ein Denkmal gesetzt und sein Song wird heute noch im Autoradio gespielt. Die "Interstate 10" führt durch die Wüste in die Stadt an der mexikanischen Grenze. Karg ragen die Franklin-Berge auf und dann kommen die üblichen Einkaufsmalls, Schnellrestaurants und Autohändler am Stadteingang.
Das jetzt biedere El Paso hat eine abenteuerliche Vergangenheit: "Six-Shooter-Capital" - "Revolver-Hauptstadt", das war der Spitzname Ende des 19. Jahrhunderts, als Pistoleros, Spelunken und Prostituierte für Schlagzeilen sorgten. Die Zeiten sind längst vorbei:
"El Paso ist eine Stadt mexikanischer Einwanderer."
Das ist Howard Campbell, einer der wenigen Einwanderer ohne mexikanische Wurzeln. Der Professor lehrt Anthropologie an der Universität von Texas in El Paso:
"Es ist eine militarisierte Stadt: Die Soldaten im Armeestützpunkt Fort Bliss, die ganze Bürokratie der Drogenbekämpfer, die Grenzpolizei. Viele mexikanische Einwanderer sind illegal hierher gekommen. Sie haben schnell gelernt nicht aufzufallen, Ärger zu vermeiden. Die Bevölkerung von El Paso ist angepasst, passiv, es sind gute Leute mit engen Familienverbindungen. Aber keine Leute, die für Unruhe sorgen."
Nein, so sieht El Paso auch nicht aus: Die 600.000 Einwohner leben in ordentlichen Siedlungen, arbeiten in der Rüstungs-, Textil- und Elektronikindustrie, an der Universität oder für die Regierung. Und etwa 20.000 von ihnen fahren jeden Tag über den Rio Grande, um Geld zu verdienen. Dort liegt El Pasos Schwesterstadt: Ciudad Juarez.
Drei Brücken führen über den Fluss. Unmittelbar hinter den Kontrollhäuschen der mexikanischen Grenzer beginnt der Kulturschock: Aus der sauberen, aufgeräumten, geordneten Ersten Welt von El Paso geht es hinein in die raue, laute, schmuddelige Dritte Welt von Ciudad Juarez. 1,6 Millionen Einwohner - eine Stadt, der anzusehen ist, dass sie viel zu schnell gewachsen ist. Mehr als 300 ausländische Fabriken stehen hier. Niedrige Löhne haben vor allem amerikanische Investoren angelockt. Juarez gilt als Boomtown, als Investorenparadies. Und: Als Hauptstadt des Drogenkrieges.
Fast jeden Abend zeigt der lokale Fernsehsender solche Bilder: Verzweifelt weinende Verwandte, oft ein von Kugeln durchsiebtes Auto oder ein grässlich zugerichteter Leichnam auf der Straße, Krankenwagen, Polizei, Reporter. In Juarez ist das Alltag. Seit Januar vergangenen Jahres sind in der Stadt etwa 1.800 Menschen ermordet worden. Die meisten Opfer gelten als Mitglieder der Drogenkartelle, die sich hier einen blutigen Machtkampf um die Kontrolle der Schmuggelrouten in die USA liefern. Sie schlachten ihresgleichen ab, dabei geraten aber öfter auch völlig Unbeteiligte in den Kugelhagel. Polizisten sind ebenfalls Ziele der Mörder, ganz egal ob sie mit den Drogenbossen gemeinsame Sache gemacht haben oder nicht. Zum Machtkampf der Kartelle untereinander kommt so noch der Krieg gegen die Regierung, sagt der Sprecher der Stadtverwaltung von Juarez. Bürgermeister Jose Reyes Ferriz fährt nur mit Leibgarde in einem kugelsicheren Geländewagen durch die Stadt.
14 Monate geht das nun schon - jetzt hat die mexikanische Regierung Beamte der Bundespolizei und Soldaten geschickt: Mehr als 5000 Mann patrouillieren in den Straßen von Juarez. Aber für Patricia Fili, die ein Schreibwarengeschäft im Stadtzentrum betreibt, ist das Problem damit noch lange nicht gelöst:
"Ich fühle mich sicherer. Auch durch die Bundespolizei, die jetzt hier ist. Aber das Problem der Bestechlichkeit - das fängt ganz oben an und setzt sich bis hier unten fort. Das ändert sich nicht. Jetzt haben sie in den Nachrichten gesagt, dass Soldaten und Polizisten alle halbe Stunde ihren Standort wechseln, damit sie nicht zu vertraut werden mit Leuten. Hoffen wir, dass das hilft. Ich war bisher nicht beunruhigt, hier im Zentrum zu arbeiten. Bis sie am vergangenen Montag in meine Wohnung eingebrochen sind. Seitdem - ich sag es Ihnen - ist es vorbei mit meiner Ruhe."
Entführungen, Lösegelderpressungen, Einbrüche, Überfälle - Patricia Fili erinnert sich an Zeiten, in denen Kriminalität und Gewalt in Juarez sehr berechenbar waren:
"Als ich hierherkam, vor 25 Jahren, da war die Gewalt in Juarez sehr gezielt. Die Verbrecher gingen in ein Restaurant, ermordeten ganz gezielt eine Person und das war es. Jetzt wird überall gemordet, geraubt und entführt. Und ich glaube, das hat nicht nur mit dem Drogenhandel zu tun. Da nutzen Leute die Situation aus."
Patricias Geschäft läuft schlecht. Um sie herum haben viele Ladenbesitzer aufgeben müssen: Touristen bleiben weg und die Bürger von Juarez gehen abends nicht mehr auf die Straße. Juarez ist nach Sonnenuntergang eine Geisterstadt unter Militäraufsicht:
"Ich persönlich bin samstags immer mit Freunden essen gegangen. Wir haben uns in Restaurants getroffen. Jetzt bleiben wir zu Hause, wir gehen nicht mehr aus. Natürlich trifft das die Restaurants - und uns auch, weil wir uns nicht mehr sicher fühlen."
Das ist nicht gut für einen Wirtschaftsstandort, an dem viele ausländische Investoren sehr viel Geld in Fabriken, Maschinen und Personal gesteckt haben. Lucinda Vargas weiß das. Sie arbeitet bei einer Gesellschaft, die eine Entwicklungsstrategie für die Stadt entworfen hat. Die ganze schöne Strategie ist zurzeit wertlos. Lucindas Auftraggeber sind der Bürgermeister, vor allem aber die Unternehmen selbst. Und die Topmanager werden unruhig, meint Lucinda Vargas:
"Die Firmen denken darüber nach, ob sie ihre Investitionen hier beibehalten wollen. Ganz zu schweigen davon, ob sie neu investieren werden, wenn die Wirtschaftskrise überwunden ist. Das war bisher nie ein Thema in Juarez. Aber jetzt, durch dieses Unsicherheitsgefühl, stellen die Firmenchefs solche Überlegungen an. Ich habe das selbst gehört."
Lucinda Vargas zählt zu den vielen relativ wohlhabenden Mexikanern, die abends vor Einbruch der Dunkelheit die geschundene Stadt verlassen.
Da steht sie in der langen Schlange vor einem der Grenzübergänge nach El Paso. Die amerikanischen Grenzbeamten versuchen, möglichst genau zu kontrollieren, wer und was da in die USA gebracht wird. Denn ein großer Teil der Drogen kommt immer noch per Lastwagen in die USA: fantasievoll versteckt, offensichtlich mit Erfolg. Denn alle ausgefeilte Technik - Kameras, Röntgengeräte, trainierte Hunde - hat bisher nicht verhindert, dass Kokain, Marihuana, Heroin und Amphetamine in riesigen Mengen dennoch durchkommen. Die mexikanischen Kartelle liefern, was auf der anderen Seite des Flusses, in den USA nachgefragt wird. Auch in El Paso selbst, sagt Professor Howard Campbell von der Universität von Texas:
"El Paso hat ein Drogenproblem, weil Leute Rauschgift konsumieren. Und weil die mexikanischen Kartelle hier gute Verbindungen haben. In beinahe jedem Stadtviertel gibt es Häuser, in denen Drogen zwischengelagert werden. Fahrer und Leute, die andere Dienste für die Kartelle verrichten, ebenfalls. Insofern bietet El Paso die Infrastruktur: Lagerung und Transport für die Dogenmafia aus Juarez. Es gibt Hunderte Helfer, die hier in El Paso leben, sich aber ganz ruhig verhalten."
Amerikanische Regierung und Behörden kämpfen gegen das Drogenproblem, indem sie Rauschgift verbieten. Das hat zur Folge, dass die Lieferanten im Untergrund arbeiten: Drogen-Anbau im Ausland, Schmuggel in die USA, Verkauf über Verbrechernetzwerke in alle Landesteile. Ein riesiger Apparat versucht das zu verhindern: 14 Milliarden Dollar wendete die US-Regierung vergangenes für den Kampf gegen das Rauschgift auf, nicht zuletzt an der mexikanischen Grenze: Seit drei Jahren liefert die US-Regierung Ausrüstung für Mexikos Sicherheitskräfte, um deren Krieg gegen die Drogenkartelle zu unterstützen. Milliardenbeträge fließen an Rauschgift produzierende Staaten wie Kolumbien, um dort den Anbau zu verhindern. Etwa eine halbe Million Menschen sitzen in den USA im Gefängnis, weil sie gegen die harten Betäubungsmittelgesetze verstoßen haben. Aber auch nach 40 Jahren "War on Drugs", "Krieg gegen Drogen", muss Außenministerin Hillary Clinton bei ihrem Besuch in Mexiko Ende März einräumen:
"Unsere Nachfrage nach Rauschgift motiviert diese Banden. Wenn die nicht damit rechnen könnten, ein Haufen Geld mit dem Drogenschmuggel zu verdienen, dann würden sie etwas Anderes tun. Insofern haben wir eine Mitverantwortung für die Sicherheitsprobleme, mit denen die Mexikaner konfrontiert sind."
Jetzt will die Obama-Regierung eine strategische Partnerschaft mit Mexiko eingehen, um ihre Chancen im "Krieg gegen Drogen" zu verbessern.
Im Rathaus von El Paso hat es heftige Debatten gegeben. Tausende Polizisten und Grenzschützer haben den Auftrag, hier den Drogenschmuggel zu verhindern - aber, sagt Stadtrat Beto O'Rourke, sie schaffen es nicht: unter anderem, weil die Nachfrage nach Heroin, Kokain, Marihuana und Amphetaminen in den USA selbst so enorm ist:
"Die USA stellen etwa drei Prozent der Weltbevölkerung. Aber sie machen die Hälfte des weltweiten Marktes für illegale Drogen aus. Es sind unsere Dollars, die die Gewalt hier hinter der Grenze in Juarez finanzieren. Unsere Dollars erlauben es den Kartellen, die mexikanische Bundespolizei und das Militär herauszufordern, Korruption voranzutreiben und neue Mitglieder für ihre Mafias zu rekrutieren. Wir sind also mit daran beteiligt, und ich will, dass das auch gesagt wird."
Das hört man in den USA nicht gerne. Hier schauen viele vor allem auf die "bösen Drogenschmuggler" - von außen. Was im eigenen Land los ist, das ist Sache der Polizei, meinen sie. Beto O'Rourke sagt aber: Wir sind ja nicht nur die Abnehmer für die Drogen aus Südamerika. Die mexikanischen Kartelle bewaffnen sich obendrein noch hier in den USA: Von mehr als 107.000 Waffengeschäften im Land liegen 12.000 nahe der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Dort besorgen sich die Mafiosi modernste Waffen und schmuggeln sie über die Grenze, um damit mexikanische Polizisten und Soldaten zu bekämpfen.
Beto O'Rourke spricht offen über so etwas. Mehr noch: Er brachte eine Resolution in den Stadtrat ein. Sein Ziel: Eine offene und ehrliche Debatte über Amerikas "Krieg gegen Drogen". Und darüber, was damit erreicht wurde und was nicht. O´Rourke bekam zunächst die Zustimmung aller Parteien im Stadtrat.
Daraufhin legte allerdings El Pasos Bürgermeister sein Veto gegen die Resolution ein. Aus Washington wurde noch unter der alten Regierung Bush unverhüllt gedroht: Wenn der "War on Drugs", die Anti-Drogenstrategie, tatsächlich in El Paso diskutiert werden soll, dann könnten leider bestimmte Fördergelder nicht mehr gezahlt werden.
Die Gegenseite dieser Debatte im Stadtrat vertritt ein Mann, der über 300 Meilen hinweg aus Dallas/Texas angereist ist:
Terry Nelson heißt er. Nelson steht im Cowboyhut vor dem Stadtrat und wirft die Autorität seiner 32 Dienstjahre in der amerikanischen Drogenbekämpfung in die Debatte: Nelson war beim US-Grenzschutz, er hat in Südamerika Drogenbosse gejagt und im Heimatschutzministerium Strategien ersonnen. Er vergleicht den Drogenkrieg mit den Zeiten, als Alkohol in den USA verboten war:
"In den 20er- und 30er-Jahren hatten wir Al Capone und seine Gangster, die auf unseren Strassen herumballerten. Heute profitieren Verbrecher-Banden, Drogenkartelle, die Taliban und El Kaida vom Rauschgiftverbot. Sie richten weltweit Schaden an. Das ist nicht nur ein amerikanisches, es ist ein universelles Problem. Drogen an sich verursachen keine Kriminalität. Die entsteht durch das Verbot von Drogen."
Terry Nelson sagt kurz und brutal, was außer ihm auch noch andere Experten in den USA zunehmend konstatieren: "Der Krieg gegen Drogen ist ein kompletter Fehlschlag!" Nelson hat die Organisation "Gesetzeshüter gegen die Prohibition" hinter sich: 10.000 ehemalige Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Gefängniswärter, die den "Krieg gegen Drogen" für gescheitert halten. Trotzdem ziehen vier Stadträte in El Paso ihr Votum zugunsten einer offenen Debatte über Sinn und Unsinn der Drogenpolitik unter dem politischen Druck zurück.
Tony Payan kennt all diese Diskussionen. Der Politologe lehrt an zwei Universitäten: In El Paso und in Ciudad Juarez. Payan untersucht seit Jahren die Strukturen des Drogenhandels, der Korruption und der Gegenmaßnahmen. Wie viele andere Experten hier an der Grenze sagt er: Der Waffenhandel aus den USA nach Mexiko muss eingedämmt werden. Die mexikanischen Polizisten und Soldaten brauchen massive Unterstützung aus den USA - Geheimdienstinformationen, Ausrüstung, Training:
"Noch wichtiger als die Waffen, auch wichtiger als Unterstützung für die mexikanischen Sicherheitskräfte ist noch etwas anderes: Die Nachfrage in den USA muss sinken. Wir wissen, dass in Mexiko auch Drogen genommen werden. Aber, das meiste Rauschgift wird immer noch in den USA konsumiert."
Deshalb fordern mittlerweile viele: Die Drogen müssen entkriminalisiert werden. Beispielsweise Marihuana, das schätzungsweise 60 Prozent des Drogenschmuggels aus Mexiko ausmacht - der Marihuana-Verbrauch in den USA könnte unter Auflagen legalisiert werden. Damit würden die Drogen-Kartelle einen großen Teil ihres Geschäftes verlieren. Das wäre jedenfalls ein erster Schritt. Professor Howard Campbell von der Universität in El Paso stimmt seinem Kollegen zu:
"Ein großer Teil der Untersuchungen zeigt: Der Verbrauch muss reduziert werden. Die Gewalt muss heruntergefahren werden. Und das bedeutet eben oft: Legalisierung oder Entkriminalisierung von Drogen. Die schlimmsten Folgen von Drogen sind doch häufig die Morde die begangen werden, um Kontrolle über die Profite aus dem Drogenhandel zu bekommen. Und an zweiter Stellen stehen die gesundheitlichen und sozialen Folgen für diejenigen, die harte Drogen nehmen."
Campbell gehört zu denen, die Gewalt und die Folgen der Rauschgiftsucht als üble Kolateralschäden im "Krieg gegen Drogen" sehen. Jeffrey Miron, Wirtschaftsprofessor an der Harvard Universität, schlägt in die gleiche Kerbe. Er sagt: Das Rauschgiftverbot schafft überhaupt erst die gigantischen Profite der Drogenkartelle. Um diese Geldquellen dreht sich der Kampf der Drogenmafias untereinander und ihre Schlachten mit Polizei und Militär. Legalisierung, Anbau unter staatlicher Kontrolle und Steuerpflicht für die Produkte - das würde den Kartellen den enormen wirtschaftlichen Anreiz nehmen, der ihr Geschäft antreibt. Professor Miron erinnert ebenfalls an die Zeiten des Alkoholverbots und daran, was die USA bekamen, als sie Alkohol unter Auflagen wieder zuließen: Steuereinnahmen und weniger Gewalt:
"Ein Grund, warum die Nation sich 1933 besann, war die Wirtschaftskrise, die Große Depression. Sie brauchten mehr Steuereinnahmen, der Alkohol brachte sie. Aber das ist nur ein Grund für die Legalisierung von Drogen. Viel wichtiger ist: Die Legalisierung würde die Gewalt beenden, die wir in Mexiko beobachten."
Bisher will aber auch die Regierung Obama an diese Diskussion nicht heran. Jeffrey Miron hat in einer Studie vorgerechnet, dass die Regierung durch eine Legalisierung der Drogen mehr als 70 Milliarden Dollar pro Jahr einsparen könnte. Die Frage ist nur: Will das jemand an verantwortlicher Stelle hören?
"Ich bekomme viel positive Reaktionen von Wirtschaftsexperten, die sagen auch: Viele Negativeffekte, die wir jetzt haben, gehen auf das Drogenverbot zurück. Aber die Politiker - die wollen nicht da ran. Das ist das Problem."