Wahl
Moldau: Präsidentin beklagt russische Manipulationsversuche

In Moldau hat Staatschefin Sandu nach der Präsidentschaftswahl und einem gleichzeitig abgehaltenen Referendum über einen möglichen EU-Beitritt russische Manipulationsversuche beklagt. Sandu erklärte, es gebe Beweise, dass 300.000 Stimmen gekauft worden seien.

    Maia Sandu, Präsidentin von Moldau, kommt zu einer Pressekonferenz nach Schließung der Wahllokale für die Präsidentschaftswahlen und das Referendum.
    Maia Sandu, Präsidentin von Moldau (Vadim Ghirda / AP / dpa / Vadim Ghirda)
    Der scheidende Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Heusgen, hält die Vorwürfe für berechtigt. Es sei schlechte Tradition, dass von russischer Seite in der Republik Moldau massiv Einfluss ausgeübt werde, sagte er im Deutschlandfunk. Die pro-europäische Präsidentin kam nach der Auszählung fast aller Stimmen auf knapp 42 Prozent der Stimmen, auf den prorussischen Sozialisten Stoianoglo entfielen rund 26 Prozent.
    Am 3. November findet eine Stichwahl statt. Nach Einschätzung von Heusgen spiegelt das Ergebnis auch eine gewisse Unzufriedenheit wider, wie Sandu die Regierungsgeschäfte führe. Er verwies auf Berichte des US-Außenministeriums, wonach es in Moldau ernsthafte Probleme mit der Justiz und der Korruption gibt. Beim Referendum über eine Verfassungsänderung zugunsten eines EU-Beitritts liegen nach jüngsten Ergebnissen die Befürworter und Gegner nahezu gleichauf.

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    Diese Nachricht wurde am 21.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.