Die Masterstudentin Nashanty Brunken von der Universität Leiden hat gemeinsam mit fünf Kolleginnen dort erstmals Dimethylether nachgewiesen. Mit neun Atomen ist es das größte Molekül, das sich bisher in einer solchen Scheibe identifizieren ließ.
Die Forscherinnen haben mit der Teleskopanlage ALMA in Chile tief ins Innere des Staubes geblickt. Dabei verrieten sich die Dimethylether-Moleküle durch ihre charakteristische Strahlung.
Entscheidende Moleküle für Leben
Dieser Stoff zählt zu den Vorläufern von Aminosäuren und Zucker – Molekülen, die für die Entwicklung von Leben von größter Bedeutung sind.
Staubscheiben um junge Sterne sind wahre Chemiefabriken. Einfache Moleküle wie Kohlenmonoxid bleiben an Staubkörnern haften und bilden eine Eisschicht, in der dann chemische Reaktionen ablaufen. Dabei entstehen größere Moleküle, die allerdings nur dann mit Teleskopen nachzuweisen sind, wenn sie wieder als Gas in der Scheibe vorliegen.
Mehr als 400 Lichtjahre entfernt
Das Besondere am untersuchten Stern in mehr als vierhundert Lichtjahren Entfernung ist, dass sich in seiner Staubscheibe derzeit Staubpartikel zu Kometen, Asteroiden und Planeten verklumpen.
Erstmals zeigt sich, dass komplexe Moleküle tatsächlich schon während der Entstehung eines Planeten in der Wolke vorhanden sind. Dort bildet sich gerade ein Planet mit den richtigen Rohstoffen für das Leben.