Das heißt aber keineswegs, dass Jupiter keinen Einschlägen ausgeliefert war. Ganz im Gegenteil: Der Beschuss dauert bis heute an. In der Nacht zum siebzehnten März ist ein zehn bis zwanzig Meter großer Brocken in die Gasschichten des Planeten gestürzt. Für eine Sekunde leuchtete eine Explosionswolke auf, die Amateurastronomen in Österreich und Irland zufällig gefilmt haben – der Einschlag wäre auch visuell im Teleskop zu verfolgen gewesen. 2010 wurden zwei solcher Einschläge erfasst, 2012 ein weiterer.
Der Treffer im März hinterließ aber keine dunklen Wolken in der Jupiteratmosphäre, wie dies in den neunziger Jahren beim Absturz des Kometen Shoemaker-Levy Neun der Fall gewesen war. Aus den Beobachtungen lässt sich abschätzen, dass Brocken von rund zehn Metern Größe etwa fünfzigmal im Jahr in den Jupiter stürzen. Alle paar Jahre sollten sogar hundert Meter große Objekte einschlagen.
Jupiter zieht mit seiner Schwerkraft viele kleinere Körper an und sorgt so dafür, dass unsere Erde nicht allzu viel Beschuss abbekommt. Hätte Jupiter eine feste Oberfläche, dann sähe er noch zerklüfteter aus als der Mond, der ihm heute und morgen Abend am Südwesthimmel Gesellschaft leistet.