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Mond im Erdschatten

Bei wolkenlosem Himmel verzaubert der Mond schon jetzt die Nacht mit seinem Licht. Freitagmorgen erreicht er seine Vollmondphase. Nach Einbruch der Dunkelheit steht er heute schon hoch über dem Südosthorizont. Sonnenlicht beleuchtet fast die ganze Mondscheibe. Zur Vollmondphase wird er sich diesmal jedoch verdunkeln. Dann zieht er durch den Schatten der Erde.

Damond Benningfield |
    Die Passage bezeichnet man als Mondfinsternis. Hier in Deutschland können wir einen Teil der Finsternis beobachten. Der Austritt aus dem Kernschatten bleibt uns verborgen, weil der Mond dann bereits untergegangen ist.

    Heutzutage freuen wir uns über ein solches Himmelsschauspiel. In vergangenen Zeiten fürchtete man sich dagegen vor den Finsternissen. Begann sich der Erdschatten über den Mond zu schieben, glaubte man, dass Dämonen oder Drachen den Erdtrabanten verschlingen. Menschen vermieden den Anblick der Finsternis oder versuchten, mit viel Lärm das Ungeheuer zu vertreiben. In einigen Kulturen schoss man Pfeile in den Himmel. Was immer man tat – es half stets. Der Mond kehrte in voller Pracht zurück.

    Philosophen und Wissenschaftler erkannten das Geheimnis einer Finsternis. Sie nutzten das Ereignis, um mehr über das Universum zu lernen. Da der sich über den Mond schiebende Erdschatten abgerundet war, folgerten sie, dass die Erde rund sein musste. Später, als man die Finsternisse bereits vorhersagen konnte, waren sie hilfreich, um die Entfernungen zu Sonne und Mond grob abzuschätzen. So wie aus der Finsternis wieder der helle Mond hervortritt, so folgte auf den Aberglauben die Aufklärung.