Die Morgensichtbarkeit der Venus geht langsam ihrem Ende entgegen, und somit geht sie nur noch recht kurze Zeit vor der Sonne auf. Zugleich taucht Saturn, der Ende November genau hinter der Sonne stand, jetzt in der Morgendämmerung wieder über dem Südosthorizont auf. Beides führt dazu, dass die helle Venus und der deutlich dunklere Saturn unweit von Antares, dem rötlichen Hauptstern im Skorpion, aufeinander zu laufen und sich am Morgen des 9. Januar sehr nahe kommen.
Der gegenseitige Abstand wird dann nur noch rund fünf Bogenminuten oder ein Sechstel des scheinbaren Vollmonddurchmessers betragen. Schon zwei Tage zuvor, also Donnerstag früh, gesellt sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes dazu. Eine Stunde vor Sonnenaufgang steht die Dreiergruppe dann hoch genug über dem Südosthorizont, dass sie am bereits aufgehellten Himmel gut zu beobachten ist – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.
Doch die scheinbare Nähe der drei Objekte zueinander trügt: In Wirklichkeit ist die Venus dann rund 460-mal weiter entfernt als der Mond, und bis zum Saturn ist es noch einmal fast neunmal so weit. Von dort bis zu uns braucht das Licht fast anderthalb Stunden, vom rötlichen Stern Antares rechts darunter dagegen gut 550 Jahre.