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Monika Roscher Bigband
Pop-Suspense à la Hitchcock

Zuckersüß und bitterböse: Mit dem neuen Album "Of Monsters And Birds" gelingt es der Monika Roscher Bigband, vermeintliche Gegensätze in Musik zu packen. Das 18-köpfige Ensemble der Gitarristin Monika Roscher erhielt 2014 den Echo Jazz als "Newcomer des Jahres National". Sein neues Album ist der Soundtrack für ganz großes Kino.

Von Andi Hörmann |
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    Monika Roscher hat mit ihrer Bigband ein neues vielversprechendes Album veröffentlicht (Deutschlandradio / Andi Hörmann)
    "Ich höre die Musik, und dann entstehen die Bilder dazu. Also es ist nicht ein Bild, und dann mache ich die Musik, sondern es ist schon die Musik als erstes da. Und bei mir geht immer auch ein Film in meinem Hirn ab."
    Welche musikalischen Bilder hinter diesen Tönen stecken? Frühling, frühmorgens, Vogelgezwitscher. Die Triller vor dem Thriller. Doch dann der akustische Bombast: spätabends – gehetzt und gejagt. Musik als Bilder, nicht weit entfernt zur Filmmusik.
    "Ich stehe schon auf so Krimis. Das macht Spaß. Ich mag diese Spannung und dieses ... Yeah. Finde ich gut."
    "Ich bin Monika Roscher und leite sozusagen die Monika Roscher Bigband aus München. Wir sind 19 Musiker, und ich komponiere die Musik, dann spiele ich noch Gitarre und singe. Und jetzt haben wir ein neues Album rausgebracht."
    "Of Monsters And Birds" – so der Titel der gerade erschienenen, zweiten Platte der Monika Roscher Bigband – elf Titel, 70 Minuten Spielzeit.
    Genreübergreifende Musik
    "Ich fange immer damit an, und denke mir: Das wird ein schönes Popalbum. Aber dann drifte ich immer ab. Dann fliegt das irgendwo hin."
    Von Instrumental-Miniaturen bis hin zu fast zwölfminütigen Jazz-Pop-Symphonien – alles drin in diesem aufwendig in Szene gesetzten Genre-Mix: Klar Jazz, auch Prog-Rock und gehauchte Pop-Sehnsüchte.
    "Ich kenne viele Freundinnen und Freunde, die sagen: Am liebsten würde ich eigentlich nur reisen – immer unterwegs sein und nirgends ankommen."
    Ein jazziger Roadmovie
    Und auch das Album "Of Monsters And Birds" wirkt wie ein jazziger Roadmovie – rastlos und suchend, ein Bilderreigen an Melodien für Movies. Abgrund und Höhenflug, Popcorn und Rotwein. Und in den Zwischenwelten begegnen einem Monster und Vögel, das fürchterliche Grauen und der göttliche Funke – Pop-Suspense à la Hitchcock.
    "Ich laufe immer durch die Welt und denke mir: Ja, man kennt ja schon die Musik und alles, aber eigentlich werden wir die ganze Zeit von Vögeln begleitet, die total krass sind. Es ist völliger Wahnsinn, was da los ist bei denen. Ich bin völlig begeistert. Wobei die Tauben, die machen huh, huh, huh – huh, huh, huh. Die sind so ein bisschen nervig."
    Es ist der akustische Blick auf die Welt, den Monika Roscher mit ihrer Bigband in cineastischen Kompositionen zu Bildern werden lässt: Das Vogelgezwitscher, die Naturgeräusche, aber auch die nervenraubende Klangkulisse der Metropolen.
    Zuckersüße, bitterböse Melodien
    "Egal, wo man rumläuft, wird man mit Musik beschallt. Das ist auch ein bisschen ein Terror. Dann habe ich mir gedacht: Jetzt habe ich auch ein Lied, das ist auch ein bisschen Terror. Darin habe ich eine Melodie, die immer wieder kommt, aber immer ist ein bisschen etwas anders – in der Hoffnung, dass es an einer Stelle von den neun, jemanden mal nerven soll. Di, di, di, di - di, di. Und die wandert so hoch und ist aber immer anders ausgesetzt – mal zuckersüß, mal ein bisschen böse."
    Zuckersüß und auch etwas bitterböse – mit "Of Monsters And Birds" gelingt es der Monika Roscher Bigband vermeintliche Gegensätze in Musik zu packen. Die Akkorde erzeugen die Bilder, die Harmonien den Film. Der Soundtrack für noch nicht gedrehtes, ganz großes Kino. Action, Romance, Superheroes. Da kommt eigentlich nur einer in Frage: Bond, James Bond.
    "Yeah! Ich bin voll am Start, wenn sie anrufen. Na, klar! Hey, James Bond."