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Monsanto-Übernahme
Bayer-Aktionäre brauchen einen langen Atem

Für die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto plant Bayer eine Kapitalerhöhung. Das derzeitige Umfeld für den Deal sei strategisch günstig, erläuterte Analyst Thomas Schießle von EQUI.TS Research im DLF. Doch ob sich die Übernahme für die Aktionäre lohne, werde sich erst nach einiger Zeit zeigen.

Thomas Schießle im Gespräch mit Jan Plate |
    Das Bild zeigt das Bayer-Werk in Leverkusen im August 2016. Die Anlage ist beleuchtet, denn es ist Abend.
    Für die Finanzierung des Monsanto-Deals führt der Bayer-Konzern eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durch. (dpa-Bildfunk / Oliver Berg)
    Zwar werde sich der Bayer-Konzern durch den Deal hoch verschulden - sechs Milliarden Euro werden für die Kapitalerhöhung bei den Anlegern eingesammelt. Aber dies geschehe in einem strategisch günstigen Umfeld. Bayer verdiene zum einen im zentralen Geschäftsfeld der Pharmakologie derzeit gutes Geld und dem Unternehmen komme auch die anhaltende Niedrigzinsphase entgegen.
    Gespräch mit Kunden, Politik und Gesellschaft nötig
    Im Marketing mache Bayer reinen Tisch, indem der Name "Monsanto" verschwinde, der für viele für ruppige Geschäftspraktiken und das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel "Glyphosat" stehe. Das Gespräch, das Bayer zudem mit seinen Kunden, der Gesellschaft und der Politik suche, sei nötig.
    Auf die Frage, ob sich die Übernahme für die Aktionäre auszahle, sagte Thomas Schießle, dass diejenigen, die daran glaubten, "einen längeren Atem brauchen".
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.