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Kosmisches Schattenspiel
Montag früh ist Mondfinsternis

Morgen Nacht tritt der Vollmond in den Schatten der Erde ein. Ab 4.28 Uhr verdunkelt sich die Mondscheibe. Als erstes verschwindet der Bereich oben links.

Von Dirk Lorenzen |
Montag früh in der Dämmerung steht der teilverfinsterte Mond tief im Südwesten
Montag früh in der Dämmerung steht der teilverfinsterte Mond tief im Südwesten (Stellarium)
Um 5.29 Uhr ist der Mond komplett verfinstert und nur noch in schwachem rötlichen Licht zu sehen. Davon ist am hellen Morgenhimmel allerdings praktisch nichts mehr zu erkennen. Denn der Mond geht in der Mitte Deutschlands nur Minuten später unter – und zugleich steigt die Sonne über den Horizont.
Zur Mitte der Finsternis um 6.12 Uhr strahlt bereits die Sonne am Himmel. In ganzer Schönheit ist diese Mondfinsternis in Westafrika, im Atlantik sowie weiten Teilen Amerikas zu sehen.

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In Europa herrscht derzeit eine ungewöhnlich lange Flaute an Mondfinsternissen. Erst Ende 2029 lässt sich wieder in voller Pracht bestaunen, wie unser Trabant durch den Erdschatten läuft.
Morgen Nacht lässt sich in der Morgendämmerung immerhin verfolgen, wie der Vollmond am Südwesthimmel oben links etwas angeknabbert wird. So mancher Himmelsfan mag sich ein Szenario à la Karl Valentin wünschen:
"Bei der letzten Mondfinsternis war der Andrang zur Bogenhauser Sternwarte so groß, dass sich die Direktion genötigt sah, die Mondfinsternis einige Nächte zu verlängern," spottete einst der Münchner Komiker.
Physikalisch ist das natürlich unmöglich. Eine totale Verfinsterung dauert maximal knapp zwei Stunden. In den Nächten auf Dienstag und Mittwoch steht zwar ein noch fast voller Mond am Himmel – aber gänzlich unverfinstert.