Wer gut davon kam, verlor nur eine Bonitätsnote, bei anderen ging es um gleich drei Stufen runter. Die 15 Banken, deren Kreditwürdigkeit Moody's nun schlechter beurteilt, haben eins gemeinsam: Sie sind groß, weltweit tätig und stark im kapitalmarktnahen Geschäft, im Investmentbanking, vertreten. Und dort sind die Schwankungen hoch, die Risiken groß, die Abschreibungen auf Wertpapierbestände womöglich bedrohlich. Christian Muschick, Bankanalyst bei Silva Quandt Research, hält auch die Herabstufung der Deutschen Bank um zwei Noten von Aa3 auf A2, also – in Schulnoten – auf eine Zwei minus, für gerechtfertigt:
"Ja, die Deutsche Bank hat, wie es in der Begründung von Moody's ja auch heißt, einen sehr hohen Anteil von Investmentbankinggeschäft. Und das ist ein relativ volatiles Geschäft. Das ist aktuell eher eine Bürde als ein Asset. Von daher werden die Gewinne in den nächsten Quartalen, in den nächsten ein, zwei, drei Jahren sicherlich nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen, eher mal schwächer ausfallen. Und das ist natürlich eine Begründung für ein Downgrade."
Der neue Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Anshu Jain, sieht das kaum anders. Der F.A.Z. sagte er, das Investmentbanking sei ein Herzstück der Deutschen Bank, aber es habe einige herausfordernde Jahre vor sich. Die Bankenaufsicht verlange mehr Eigenkapital. Das beschränke das Geschäft. Dazu gebe es das Misstrauen gegenüber der Entlohnung der Mitarbeiter und natürlich ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld.
Das ist nun auch einigermaßen verlässlich in Deutschland messbar. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer, ist im Juni zum zweiten Mal in Folge gefallen. Die aktuelle Lagebeurteilung bleibt zwar positiv. Es waren die Geschäftserwartungen, die den Index um 1,6 Punkte auf einen Stand von 105,3 Punkten drückten. Die Interpretation von Ifo-Volkswirt Kai Carstensen:
"Die deutsche Wirtschaft leidet momentan noch nicht besonders stark unter der Eurokrise. Aber die Unsicherheit ist extrem groß. Und in Zeiten von Unsicherheit werden Anschaffungen zurückgestellt, Investitionen nicht getätigt. Und das führt dann, ohne dass es direkte Beeinträchtigungen gibt, auch zu einer Konjunkturdelle in Deutschland."
Die Unsicherheit kommt auch für erfolgsverwöhnte Branchen, wie es die deutschen Lastwagenbauer sind, mittlerweile aus der Eurozone. Der Präsident des Automobilverbandes, Matthias Wissmann, heute in Frankfurt:
"Wir spüren, dass sich die Staatsschuldenkrise in einigen Ländern Europas immer stärker auf die Nachfrage auswirkt. Je eher eine Stabilisierung der Finanzmärkte gelingt, umso schneller werden die Nutzfahrzeugmärkte wieder an zusätzlicher Dynamik gewinnen."
Wie dies zu erreichen sei, sagte Jürgen Fitschen, der andere Co-Vorstand der Deutschen Bank, im erwähnten Zeitungsgespräch: Eurobonds, Bankenunion, alles, was auf die Sozialisierung der Verantwortlichkeiten hinauslaufe, sei keine kurzfristige Lösung. Vertrauen komme nur wieder, indem die stark verschuldeten Länder zu einer soliden Finanzpolitik zurückkehrten und ihre Arbeitsmärkte tiefgreifend reformierten.
"Ja, die Deutsche Bank hat, wie es in der Begründung von Moody's ja auch heißt, einen sehr hohen Anteil von Investmentbankinggeschäft. Und das ist ein relativ volatiles Geschäft. Das ist aktuell eher eine Bürde als ein Asset. Von daher werden die Gewinne in den nächsten Quartalen, in den nächsten ein, zwei, drei Jahren sicherlich nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen, eher mal schwächer ausfallen. Und das ist natürlich eine Begründung für ein Downgrade."
Der neue Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Anshu Jain, sieht das kaum anders. Der F.A.Z. sagte er, das Investmentbanking sei ein Herzstück der Deutschen Bank, aber es habe einige herausfordernde Jahre vor sich. Die Bankenaufsicht verlange mehr Eigenkapital. Das beschränke das Geschäft. Dazu gebe es das Misstrauen gegenüber der Entlohnung der Mitarbeiter und natürlich ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld.
Das ist nun auch einigermaßen verlässlich in Deutschland messbar. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer, ist im Juni zum zweiten Mal in Folge gefallen. Die aktuelle Lagebeurteilung bleibt zwar positiv. Es waren die Geschäftserwartungen, die den Index um 1,6 Punkte auf einen Stand von 105,3 Punkten drückten. Die Interpretation von Ifo-Volkswirt Kai Carstensen:
"Die deutsche Wirtschaft leidet momentan noch nicht besonders stark unter der Eurokrise. Aber die Unsicherheit ist extrem groß. Und in Zeiten von Unsicherheit werden Anschaffungen zurückgestellt, Investitionen nicht getätigt. Und das führt dann, ohne dass es direkte Beeinträchtigungen gibt, auch zu einer Konjunkturdelle in Deutschland."
Die Unsicherheit kommt auch für erfolgsverwöhnte Branchen, wie es die deutschen Lastwagenbauer sind, mittlerweile aus der Eurozone. Der Präsident des Automobilverbandes, Matthias Wissmann, heute in Frankfurt:
"Wir spüren, dass sich die Staatsschuldenkrise in einigen Ländern Europas immer stärker auf die Nachfrage auswirkt. Je eher eine Stabilisierung der Finanzmärkte gelingt, umso schneller werden die Nutzfahrzeugmärkte wieder an zusätzlicher Dynamik gewinnen."
Wie dies zu erreichen sei, sagte Jürgen Fitschen, der andere Co-Vorstand der Deutschen Bank, im erwähnten Zeitungsgespräch: Eurobonds, Bankenunion, alles, was auf die Sozialisierung der Verantwortlichkeiten hinauslaufe, sei keine kurzfristige Lösung. Vertrauen komme nur wieder, indem die stark verschuldeten Länder zu einer soliden Finanzpolitik zurückkehrten und ihre Arbeitsmärkte tiefgreifend reformierten.