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Mord an israelischen Jugendlichen
Lebenslänglich für Palästinenser

Der Mord an drei israelischen Teenagern im Sommer und der unmittelbar darauf folgende Mord an einem jungen Palästinenser gelten als ein Auslöser des Gaza-Kriegs. Nun ist ein Palästinenser wegen Mittäterschaft bei der Ermordung der jüdischen Religionsschüler zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

    Trauerfeier für Gilad Schaer, Naftali Frankel und Ejal Jifrach (1. Juli 2014)
    Trauerfeier im Juli 2014 für Gilad Schaer, Naftali Frankel und Ejal Jifrach (afp / Baz Ratner)
    Ein israelisches Militärgericht sprach das mutmaßliche Hamas-Mitglied Hussam Kawasme aus Hebron für schuldig und verhängte eine dreimalige lebenslängliche Haft (75 Jahre). Zudem wurde der Palästinenser zu einer Geldstrafe von 750.000 Schekel (knapp 160.000 Euro) verurteilt, berichtet die Nachrichtenseite "ynet".
    Das Militär erschoss zwei weitere Verdächtige
    Kawasme war "der Teilnahme an der absichtlichen Tötung" der Jugendlichen für schuldig befunden worden. Laut dem Urteil war er dafür verantwortlich, die Tat zu planen und zu finanzieren. Die drei Israelis im Alter von 16 bis 19 Jahren waren im Juni per Anhalter im besetzten Westjordanland unterwegs gewesen. Sie wurden entführt und erschossen. Ihre Leichen wurden fast drei Wochen später im Westjordanland entdeckt.
    Israelische Soldaten hatten im September zwei weitere mutmaßliche Täter getötet. Diese seien bei einem Schusswechsel mit dem Militär in Hebron ums Leben gekommen, hieß es damals.
    Die Entführung und Tötung der Jugendlichen und der unmittelbar darauffolgende Rachemord an einem palästinensischen Teenager aus Ost-Jerusalem hatten zu schweren Spannungen geführt, die schließlich im Juli und August im Gaza-Krieg gipfelten.
    (pg/kis)