Weitere Einzelheiten sind im Moment noch nicht bekannt. Der staatliche Fernsehsender Rossija 24 berief sich bei seinen Angaben auf den Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow. Dieser sagte, die Verdächtigen stammten aus dem Nordkaukasus. Ob einer von ihnen die Schüsse auf Nemzow abgegeben hat, steht noch nicht fest.
Der 55-jährige Oppositionspolitiker Boris Nemzow, der in den 90er Jahren Vize-Ministerpräsident in Russland war, war am Freitag vergangener Woche in Moskau von bislang unbekannten Tätern erschossen worden. Seine Freundin, die als Hauptzeugin für den Mord gilt, hat inzwischen in der Ukraine Personenschutz beantragt, weil sie sich bedroht fühlt.
Putin hatte nach dem Mord angekündigt, das Verbrechen aufklären zu lassen. Die russischen Behörden setzten für Hinweise auf die Täter eine Belohnung in Höhe von umgerechnet 43.000 Euro aus. Als mögliche Motive für den Mord nannten die Ermittler einen islamistischen oder nationalistischen Hintergrund.
Die Opposition warf der Regierung vor, zumindest mitverantwortlich für die Tat zu sein. Ähnlich äußerte sich auch Ex-Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Deutschlandfunk.
In den letzten Jahren sind in Russland mehrere Oppositionelle ermordet worden, unter anderem die Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa und die Journalistin Anna Politkowskaja.