Das Schwurgericht sah es als erwiesen an, dass die Männer in das Attentat vor siebeneinhalb Jahren verwickelt waren, teilte der zuständige Ermittlungsausschuss mit. Sie sollen den Mord an Anna Politkowskaja geplant und ausgeführt haben.
Verurteilten droht lebenslange Haft
Die Agentur Interfax meldete, das Strafmaß für die aus Tschetschenien stammenden Angeklagten werde vermutlich an diesem Mittwoch verkündet – ihnen droht lebenslange Haft. Die Angehörige der Journalistin kritisierten, auch mit dem Urteil bliebe unklar, wer den Mord in Auftrag gegeben habe.
"Wir sind mit dem Urteil einverstanden, aber den größeren Teil der Schuld tragen andere", sagte Politkowskajas Sohn Ilja. Die Verteidigung kündigte dagegen an, in Revision zu gehen. Ein Sprecher der Ermittlungsbehörde sagte nach dem Urteil, die Untersuchungen in dem Mordfall gingen weiter.
Politkowskaja prangerte Menschenrechtsverletzungen an
In dem Prozess saßen der mutmaßliche Todesschütze, der angebliche Organisator des Verbrechens und Komplizen auf der Anklagebank. In einem ersten Verfahren im Jahr 2009 waren vier Angeklagte aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.
Anna Politkowskaja, scharfe Gegnerin des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war am 7. Oktober 2006 in Moskau erschossen worden. In ihren Berichten prangerte sie insbesondere Menschenrechtsverletzungen während des Tschetschenien-Krieges an. Menschenrechtler vermuten, dass die Spuren des Mordes bis in den russischen Machtapparat reichen könnten und die wahren Hintergründe der Tat im Dunkeln bleiben.
(tj/stfr)