Das Gericht in der südrussischen Kleinstadt Donezk nahe der Grenze zur Ukraine sah es als erwiesen an, dass die Kampfpilotin für den Tod der beiden Journalisten verantwortlich ist. Das meldete die Agentur Interfax aus dem Gericht. Die Reporter waren 2014 im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine durch einen Granatenbeschuss ums Leben gekommen. Sawtschenko soll ihren Aufenthaltsort an das ukrainische Militär durchgegeben haben. Sie habe aus politischem Hass und Feindseligkeit gehandelt, hieß es.
Der Prozess ist international massiv kritisiert worden. Das Strafmaß soll erst nach Verlesen der Begründung am Dienstag verkündet werden. Die Staatsanwaltschaft hatte 23 Jahre Lagerhaft gefordert.
Sawtschenko setzt auf einen Gefangenenaustausch
Schon vor dem Urteil hatte die 34-Jährige angekündigt, dass sie es nicht anfechten werde. Sie setzt auf einen Austausch Gefangener zwischen Russland und der Ukraine. Sonst werde sie nach Inkrafttreten des Urteils in zehn Tagen wieder in Hungerstreik treten, kündigten ihre Anwälte an.
Die Vertretung der Europäischen Union (EU) in Moskau verlangte die sofortige Freilassung Sawtschenkos. Der russische Grenzschutz verweigerte einer ukrainischen Abgeordneten die Einreise zu dem Prozess. Auch Sawtschenko hat ein Mandat, sie war 2014 in Abwesenheit ins ukrainische Parlament gewählt worden.
(pg/tzi)