Staatsanwalt Nel warf der Verteidigung in seinem Plädoyer vor, keine schlüssige und eindeutige Line zu verfolgen. Aus Sicht der Anklage sei im Verlauf der 39 Verhandlungstage bisher vor allem klar geworden, dass Pistorius nur daran interessiert sei, seine eigene Haut zu retten, und nicht daran, die volle Wahrheit zu sagen. Das wiederum passe zu seinem Charakter. Die Anklage hatte seit Prozessbeginn versucht, Pistorius als narzisstischen, unberechenbaren Waffennarr darzustellen.
In seinem Plädoyer gab Staatsanwalt Nel zwar zu, dass auch die Anklage keine eindeutigen Beweise für ihre Überzeugung habe, Pistorius habe seine Freundin Reeva Steenkamp im Verlauf eines Streits erschossen. Doch würden alle Indizien zusammengenommen gegen die Version des Paralympics-Siegers sprechen. Pistorius hatte beteuert, er habe einen Einbrecher in seinem Haus vermutet und in Panik geschossen.
Oscar Pistorius verfolgte das Plädoyer gefasst und ernst. Die Anklage schließt am Mittwoch ihr Plädoyer ab, am Donnerstag ist die Verteidigung an der Reihe.
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