Europäische Rabbinerkonferenz
Moshe-Rosen-Preis für Antisemitismus-Beauftragten Felix Klein

Die orthodoxe Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Klein, mit dem Moshe-Rosen-Preis ausgezeichnet. Auf wenigen Positionen sei es so nötig, "Tachles zu reden", wie es Klein seit vielen Jahren tue, erklärte CER-Präsident Goldschmidt in Berlin.

    Felix Klein spricht in der Bundespressekonferenz. Er sitzt vor einer blauen Wand und hebt eine Hand.
    Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus (Archivbild) (dpa / Kay Nietfeld)
    Klein bekam die Auszeichnung für seine führende Rolle bei der Entwicklung einer Strategie zur Bekämpfung von Judenhass in Deutschland. Oberrabbiner Goldschmidt lobte: "Felix Klein tut alles in seiner Macht Stehende für die Juden in Deutschland und darüber hinaus." Der Preis drücke die Wertschätzung dafür aus.
    Goldschmidt forderte Klarheit in der allgemeinen Debatte. Außerdem brauche es "mehr Konsequenz beim Schutz jüdischer Gemeinden, bei der Ermittlung und Verurteilung der Täter, bei Migration und vor allem Integration, im Umgang mit Terroristen wie Hamas, Hisbollah, Huthi, Muslimbruderschaften sowie ihren Unterstützern und Sympathisanten".

    Faeser: "Hass und Hetze lassen sich überwinden"

    Auch Bundesinnenministerin Faeser (SPD) würdigte in ihrer Ansprache zur Preisverleihung Kleins besondere Rolle: "Sie leben vor, dass der Kampf gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben ein hoffnungsvoller sein kann: Hass und Hetze lassen sich überwinden, eine bessere Zukunft ohne Antisemitismus ist möglich", erklärte Faeser. Sie betonte, "wir müssen alle Kräfte in unserer Gesellschaft bündeln - des Rechtsstaats, der Politik, der Wirtschaft und Zivilgesellschaft -, um Antisemitismus entgegenzutreten und jüdisches Leben zu schützen". Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober war auch in Deutschland eine starke Zunahme antisemitischer Vorfälle registriert worden.
    Klein selbst sprach von einer Ehre. Zugleich würdigte er den Einsatz von Goldschmidt und der CER dafür, "dass jüdisches Leben in Europa, allen Widerständen zum Trotz, weiter möglich ist und sogar aufblühen kann". Der frühere Diplomat Klein ist seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, ein damals neu geschaffenes Amt.
    Der Preis ist nach dem früheren Oberrabbiner Rumäniens, Moshe Rosen (1912-1994), benannt, der die jüdische Gemeinschaft während der kommunistischen Diktatur geschützt hatte. Er wird als Zeichen des Engagements für ein tolerantes Europa und Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft verliehen.
    Diese Nachricht wurde am 24.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.