USA
MPK-Präsident Cramer rechnet vorerst nicht mit Abwanderungswelle von Wissenschaftlern

Die Trump-Regierung erschwert der Wissenschaft in den USA mehr und mehr die Arbeit. Die Stimmung unter Forscherinnen und Forscher sei deshalb bedrückend, sagt der Präsident der Münchner Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Er rechnet dennoch nicht mit einer großen Abwanderungswelle.

    Patrick Cramer, neuer Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.
    Präsident der Max-Planck-Gesellschaft: Patrick Cramer (Archivbild). (dpa / Swen Pförtner)
    Viele Wissenschaftler seien in den USA verwurzelt. Sie hätten Familie, kümmerten sich sich teilweise auch um ihre Eltern. "Es wird wohl nur wenige geben, die sagen: Ich muss weg, es geht nicht mehr",sagte Cramer im Deutschlandfunk.
    US-Forscher hätten sich zunächst öffentlich mit Kritik an der Regierung zurückgehalten, um nicht zur Zielscheibe werden. Inzwischen rege sich aber zunehmend Widerstand, betonte Cramer. Er verwies unter anderem auf Demonstrationen in mehreren Städten.
    Trumps Regierung hatte erhebliche Bundesmittel für Forschung gekürzt. Zudem ordnete sie die Entlassung hunderter Behörden- und Regierungsmitarbeiter an, die in der medizinischen Forschung und der Klimaforschung tätig sind. Auch erhöhte Trump den Druck auf renommierte US-Universitäten - unter anderem wegen pro-palästinensischer Demonstrationen.

    Vor allem junge US-Forscher erwägen Weggang

    Laut einer Ende März im Wissenschaftsmagazin "Nature" veröffentlichten Umfrage denken mehr als 75 Prozent der Wissenschaftler in den USA über den Wegzug ins Ausland nach. Der Trend sei "besonders ausgeprägt" unter Forschern, die noch am Anfang ihrer Laufbahn stünden. Hochschulen in Kanada und Europa haben deshalb inzwischen Initiativen lanciert, um Forscher aus den USA anzulocken.
    Mehr Informationen:
    Braindrain in den USA - Wenn Spitzenforscher das Land verlassen
    Diese Nachricht wurde am 12.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.