Der Parco delle mura oberhalb von Genua – eine grüne Oase mit Wanderwegen, Spielplätzen, Trimm-Dich-Pfad und einem Ausflugslokal. Begrenzt von den Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert.
"Der Park umfasst achthundert Hektar. Das Problem sind die Müllhalden."
Sagt Santo Grammatico von der italienischen Umweltschutzorganisation legambiente und zeigt auf einen Berg von Bauschutt direkt neben einem Picknickplatz. Wilde Müllhalden wie diese gibt es im parco delle mura mehrere.
"Das sind kleine Betriebe, die ihren Müll nicht zur offiziellen Entsorgungsstelle bringen, sondern hier abladen."
Hier, zwischen Bäumen und Sträuchern. Das kostet nichts, geht schnell – und verschmutzt die Umwelt. Gerade jetzt im Herbst, wenn es früher dämmert und weniger Spaziergänger unterwegs sind, wachsen die Müllberge stetig an. Obwohl das Problem auch den Stadtoberen bekannt ist, gibt es kaum Kontrollen.
"Ein paar Rentner oder sonstige Freiwillige würden schon reichen, um abzuschrecken, meint Beppe, der am Wochenende gerne mit seinen Kindern hierher kommt. Als seine elfjährige Tochter einmal das Papier ihres Schokoriegels achtlos auf den Weg warf und dafür ausgeschimpft wurde, zeigte sie nur stumm auf den Müll im Gebüsch. Kinder würden hier genau das Falsche lernen, bedauert auch der Umweltschützer Santo Grammatico.
"Das Schlimme ist: ein solcher Müllberg ermuntert ja geradezu, Abfall hier zu lassen. Weil es so aussieht, als dürfe man das. Deshalb liegen hier jetzt auch Müllsäcke aus Privathaushalten, abgetragene Schuhe und so weiter."
Im Gebüsch finden sich außerdem eine zerschlissene Sofagarnitur, drei kaputte Fernseher und die rostigen Überreste eines Mopeds. Müll, der sich selbstverständlich nicht von selbst abbaut und früher oder später von der Müllabfuhr der Gemeinde eingesammelt werden muss. Die erklärt sich jedoch zuständig für das Stadtgebiet, nicht aber für den Park am Stadtrand. Skandalös findet Naturkundeführerin Novella diese Situation. Sie fordert einen Polizeieinsatz, schließlich gehe es um Firmen, die sich um die gesetzlich vorgeschriebene Entsorgung ihrer Abfälle drücken und damit illegal handeln.
"Wenn eine Firma ihren Müll korrekt entsorgt, muss sie eine Steuer bezahlen. Viele dieser kleinen Entrümpelungsfirmen arbeiten schwarz und wenn sie ihren Müll zur amtlichen Entsorgungsstelle bringen würden, flöge das ja auf."
Die Schwarzarbeit hat Hochkonjunktur in Italien. Denn die Wirtschaftskrise ist noch nicht überwunden, die Arbeitslosenzahlen konstant hoch. Wer keinen Job hat, streicht für wenig Geld Wohnungen, entrümpelt Keller und Speicher oder macht Umzüge – alles schwarz. Anfallenden Sperrmüll zur Deponie zu bringen, ist zu riskant, deshalb landet der alte Hausrat im Gebüsch. In Genua wie in vielen anderen Städten Norditaliens. Hinzu komme das mangelnde Umweltbewusstsein vieler Italiener, meint Santo Grammatico von der Umweltschutzorganisation Legambiente. Er hält Sanktionen allein für wenig hilfreich im Kampf gegen illegale Müllkippen.
"Es braucht kulturelle Initiativen, da können wir mit gutem Beispiel vorangehen. Und die Politik muss ihren Beitrag leisten, aber die Politik ist so langsam, dass einem die Lust vergeht."
"Der Park umfasst achthundert Hektar. Das Problem sind die Müllhalden."
Sagt Santo Grammatico von der italienischen Umweltschutzorganisation legambiente und zeigt auf einen Berg von Bauschutt direkt neben einem Picknickplatz. Wilde Müllhalden wie diese gibt es im parco delle mura mehrere.
"Das sind kleine Betriebe, die ihren Müll nicht zur offiziellen Entsorgungsstelle bringen, sondern hier abladen."
Hier, zwischen Bäumen und Sträuchern. Das kostet nichts, geht schnell – und verschmutzt die Umwelt. Gerade jetzt im Herbst, wenn es früher dämmert und weniger Spaziergänger unterwegs sind, wachsen die Müllberge stetig an. Obwohl das Problem auch den Stadtoberen bekannt ist, gibt es kaum Kontrollen.
"Ein paar Rentner oder sonstige Freiwillige würden schon reichen, um abzuschrecken, meint Beppe, der am Wochenende gerne mit seinen Kindern hierher kommt. Als seine elfjährige Tochter einmal das Papier ihres Schokoriegels achtlos auf den Weg warf und dafür ausgeschimpft wurde, zeigte sie nur stumm auf den Müll im Gebüsch. Kinder würden hier genau das Falsche lernen, bedauert auch der Umweltschützer Santo Grammatico.
"Das Schlimme ist: ein solcher Müllberg ermuntert ja geradezu, Abfall hier zu lassen. Weil es so aussieht, als dürfe man das. Deshalb liegen hier jetzt auch Müllsäcke aus Privathaushalten, abgetragene Schuhe und so weiter."
Im Gebüsch finden sich außerdem eine zerschlissene Sofagarnitur, drei kaputte Fernseher und die rostigen Überreste eines Mopeds. Müll, der sich selbstverständlich nicht von selbst abbaut und früher oder später von der Müllabfuhr der Gemeinde eingesammelt werden muss. Die erklärt sich jedoch zuständig für das Stadtgebiet, nicht aber für den Park am Stadtrand. Skandalös findet Naturkundeführerin Novella diese Situation. Sie fordert einen Polizeieinsatz, schließlich gehe es um Firmen, die sich um die gesetzlich vorgeschriebene Entsorgung ihrer Abfälle drücken und damit illegal handeln.
"Wenn eine Firma ihren Müll korrekt entsorgt, muss sie eine Steuer bezahlen. Viele dieser kleinen Entrümpelungsfirmen arbeiten schwarz und wenn sie ihren Müll zur amtlichen Entsorgungsstelle bringen würden, flöge das ja auf."
Die Schwarzarbeit hat Hochkonjunktur in Italien. Denn die Wirtschaftskrise ist noch nicht überwunden, die Arbeitslosenzahlen konstant hoch. Wer keinen Job hat, streicht für wenig Geld Wohnungen, entrümpelt Keller und Speicher oder macht Umzüge – alles schwarz. Anfallenden Sperrmüll zur Deponie zu bringen, ist zu riskant, deshalb landet der alte Hausrat im Gebüsch. In Genua wie in vielen anderen Städten Norditaliens. Hinzu komme das mangelnde Umweltbewusstsein vieler Italiener, meint Santo Grammatico von der Umweltschutzorganisation Legambiente. Er hält Sanktionen allein für wenig hilfreich im Kampf gegen illegale Müllkippen.
"Es braucht kulturelle Initiativen, da können wir mit gutem Beispiel vorangehen. Und die Politik muss ihren Beitrag leisten, aber die Politik ist so langsam, dass einem die Lust vergeht."