30 Jahre lang wird im Jahr 2011 der Regisseur Dieter Dorn das Münchner Theaterleben maßgeblich mitbestimmt haben: fast 20 Jahre als Intendant der Kammerspiele, 10 Jahre in gleicher Position am Staatsschauspiel. Dass ein zu langes Festhalten an Orten, Institutionen und Machtpositionen gerade auch in der Kunst fatale Folgen haben kann, das haben diese letzten 10 Jahre nur zu deutlich gezeigt. Und so ist es nur selbstverständlich, dass Martin Kusej nun am Staatsschauspiel Tabula rasa machen wird, um mit einem totalen Neustart im Herbst 2011 das Bayerische Staatsschauspiel aus seiner Lethargie und Mittelmäßigkeit zu befreien.
Unter ganz anderen Voraussetzungen konnte jetzt der Holländer Johan Simons seinen Neustart an den Münchner Kammerspielen meistern. Simons hat nicht nur große Teile des hervorragenden Ensembles übernommen, das sein Vorgänger Frank Baumbauer mit einem feinen Gespür für Schauspieler geformt hatte, sondern er knüpft auch ästhetisch sehr geschickt an einige über die Jahre gewachsenen Linien an, die Baumbauer mit so unterschiedlichen Regisseuren wie Andreas Kriegenburg, Sebastian Nübling, Stefan Pucher oder Jossi Wieler aufbaute. Ihre Inszenierungen waren Markenzeichen der Ära Baumbauer. Zugleich gehört auch Simons eigene sehr spezielle Regiehandschrift zu diesen Markenzeichen. Seit 2003 hat er immer wieder an den Münchner Kammerspielen inszeniert. Trotz all dem vermittelte sein Intendanzauftakt nun keineswegs das Gefühl: Da mache einer einfach nur dort weiter, wo ein anderer auf dem Gipfel seines Erfolges mit der Sensibilität für den richtigen Zeitpunkt aufgehört hat. Ganz im Gegenteil: Simons hat sehr konsequent von Beginn an eigene starke Akzente gesetzt, hat den Kammerspielen einen sehr signifikanten neuen ästhetischen Auftritt im Schwarz-Weiß-Retro-Look entwerfen lassen, hat dem Ensemble einige hochkarätige holländische Schauspieler holländischer Provenienz hinzugefügt und will offensichtlich überhaupt die sehr spezielle holländisch-belgische Theaterästhetik nicht nur durch die eigenen Regiearbeiten bewusst in München weiter etablieren, sondern auch durch Gastregisseure wie Ivo van Hove oder Julie Van den Berghe. "Europäisch" will Simons nach eigenem Bekunden die Kammerspiele und damit eines der renommiertesten deutschsprachigen Theater ausrichten und sie zugleich kunstspartenübergreifend hin zum Tanz oder auch zur bildenden Kunst öffnen. All das verspricht sehr spannend werden.
Unter ganz anderen Voraussetzungen konnte jetzt der Holländer Johan Simons seinen Neustart an den Münchner Kammerspielen meistern. Simons hat nicht nur große Teile des hervorragenden Ensembles übernommen, das sein Vorgänger Frank Baumbauer mit einem feinen Gespür für Schauspieler geformt hatte, sondern er knüpft auch ästhetisch sehr geschickt an einige über die Jahre gewachsenen Linien an, die Baumbauer mit so unterschiedlichen Regisseuren wie Andreas Kriegenburg, Sebastian Nübling, Stefan Pucher oder Jossi Wieler aufbaute. Ihre Inszenierungen waren Markenzeichen der Ära Baumbauer. Zugleich gehört auch Simons eigene sehr spezielle Regiehandschrift zu diesen Markenzeichen. Seit 2003 hat er immer wieder an den Münchner Kammerspielen inszeniert. Trotz all dem vermittelte sein Intendanzauftakt nun keineswegs das Gefühl: Da mache einer einfach nur dort weiter, wo ein anderer auf dem Gipfel seines Erfolges mit der Sensibilität für den richtigen Zeitpunkt aufgehört hat. Ganz im Gegenteil: Simons hat sehr konsequent von Beginn an eigene starke Akzente gesetzt, hat den Kammerspielen einen sehr signifikanten neuen ästhetischen Auftritt im Schwarz-Weiß-Retro-Look entwerfen lassen, hat dem Ensemble einige hochkarätige holländische Schauspieler holländischer Provenienz hinzugefügt und will offensichtlich überhaupt die sehr spezielle holländisch-belgische Theaterästhetik nicht nur durch die eigenen Regiearbeiten bewusst in München weiter etablieren, sondern auch durch Gastregisseure wie Ivo van Hove oder Julie Van den Berghe. "Europäisch" will Simons nach eigenem Bekunden die Kammerspiele und damit eines der renommiertesten deutschsprachigen Theater ausrichten und sie zugleich kunstspartenübergreifend hin zum Tanz oder auch zur bildenden Kunst öffnen. All das verspricht sehr spannend werden.