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München
Tausende protestieren gegen "Pegida"

Mit 500 Teilnehmern hatten die Veranstalter gerechnet, am Ende kamen mindestens 12.000 Menschen auf den Münchner Opernplatz, um ein Zeichen gegen die antiislamischen "Pegida"-Proteste zu setzen. "Platz da! – Flüchtlinge sind hier willkommen", lautete das Motto.

Von Susanne Lettenbauer |
    Eindrucksvolles Zeichen gegen die antiislamische "Pegida": Auf dem Münchner Opernplatz versammelten sich am Montagabend (22.12.2014) bis zu 25.000 Menschen.
    Eindrucksvolles Zeichen gegen die antiislamische "Pegida": Auf dem Münchner Opernplatz versammelten sich am Montagabend bis zu 25.000 Menschen. (Deutschlandradio / Susanne Lettenbauer)
    Orientalische Klänge neben bayerischer Volksmusik. Gegen Pegida, Rassismus und Hetze hatten die Organisatoren um den Münchner Kulturmacher Till Hofmann von der Lach- und Schießgesellschaft aufgerufen. Dass es mehr als die angepeilten 500 Teilnehmer werden würden war nicht abzusehen, so Mitorganisator Alex Rühle:
    "Wir sind völlig überwältigt, damit hätten wir nie gerechnet. Wir waren zu fünft am Dienstag und haben gesagt, man muss da doch was machen, jetzt singen die schon Weihnachtslieder gegen die Islamisierung. Wie eklig ist das denn? Und dachten, komm machen wir was, eine kleine Demo mit 500 Leuten. Also immer wieder Gänsehaut."
    Eine Umfrage unter Teilnehmern: "Nein, das ist doch ganz klar, dass man was tun muss gegen diese Idioten, die da so rechtslastig daherkommen, die ganze Bevölkerung. Man muss da einfach was machen, man muss dabei sein und das ist halt eine gute Gelegenheit."
    "Ich meine, ich bin bestimmt seit 30 Jahren nicht mehr auf der Straße gewesen, um für oder gegen etwas zu demonstrieren, aber ich denke, jetzt wird es mal Zeit, das ist unerträglich, was da passiert in Deutschland."
    Sportfreunde Stiller und Konstantin Wecker
    Gegen Fremdenfeindlichkeit und Islamhass sangen heute Abend in München nicht nur die Sportfreunde Stiller an. Rund 12.000 Teilnehmer, darunter Vertreter der christlichen, griechischen und muslimischen Gemeinden Münchens, Gewerkschaften, Sozialverbände sowie Antifa-Gruppierungen demonstrierten friedlich drei Stunden unter dem Motto "Platz da! – Flüchtlinge sind hier willkommen" vor der Bayerischen Staatsoper.
    Ob Münchner Kammerspiele, das Residenztheater, das Volkstheater oder gleich mit auf der Bühne Konstantin Wecker – viel Prominenz zeigte Flagge.
    Parallel dazu hatten sich Pegida-Anhänger am Promenadeplatz an einem Infostand versammelt. Rund 20 Menschen zählte die Polizei. Noch während vor der Staatsoper die Musik weiterging, wurde der Infostand wieder geräumt. München hat sich erfolgreich gewehrt – Fortsetzung nicht ausgeschlossen.