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Münchner Boulevardblatt
"Abendzeitung" vor der Pleite

Nun trifft es den Boulevard: Die Münchner "Abendzeitung" hat nach einem verlustreichen Jahr 2013 und einem schlechten Jahresstart Insolvenz angemeldet. Die Eigentümerfamilie könne keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen, hieß es. Gedruckt wird aber zunächst weiter.

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    Der Nürnberger Ableger der "Abendzeitung" verabschiedete sich bereits 2012. (picture alliance / dpa)
    Das Zeitungssterben geht weiter: Die traditionsreiche Münchner Boulevardzeitung "Abendzeitung" hat in München einen Insolvenzantrag gestellt. Die Eigentümerfamilie Friedmann könne keine weiteren Mittel für das Blatt zur Verfügung stellen, hieß es vom Verlag. "Die Gesellschafter und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 'Abendzeitung' hoffen, dass im Insolvenzverfahren ein Investor gefunden werden kann, damit der traditionsreiche Titel weiter erscheinen kann."
    "Abendzeitung" soll weiter erscheinen
    Seit 2001 hat die Zeitung nach eigenen Angaben Verluste in Höhe von 70 Millionen Euro geschrieben. Allein das Jahr 2013 endete mit einem Minus von etwa zehn Millionen Euro. Für 2014 mache man sich nach einem schlechten Jahresstart keine Hoffnungen. Der Verlag hatte das Firmengebäude in der Sendlinger Straße sowie weitere Beteiligungen bereits verkauft. Trotzdem soll das Blatt zunächst weiter erscheinen.
    Die Boulevardzeitung hat eine Auflage von rund 100.000 Exemplaren und war in den vergangenen zehn Jahren um ein Drittel eingebrochen. Werner Friedmann hatte das Blatt nach dem Zweiten Weltkrieg nach der "Süddeutschen Zeitung" gegründet. Der Nürnberger Ableger war bereits 2010 verkauft und zwei Jahre später eingestellt worden.