Die Idee hinter den "Finals" war einfach: Zehn deutsche Meisterschaften werden gleichzeitig in Berlin ausgespielt und live im Fernsehen übertragen. Damit solle vor allem kleineren Sportarten eine Bühne bereitet werden, die sonst nur alle vier Jahre bei den Olympischen Spielen Aufmerksamkeit bekommen. ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann zeigt sich im DLF-Gespräch begeistert von der Idee, aber auch vom Erfolg des Events. "Die Zuschauner haben offensichtlich ein Interesse, die Stimmung, die da an den Sportstätten entsteht, auch im Fernsehen mitzuerleben."
Veranstalter oder Berichterstatter?
Die "Finals" wurden offziell von neun deutschen Sportverbänden organisiert, darunter der Deutsche Schwimmverband und der Deutsche Turnerbund. Übertragen wurde das Ereignis mit 202 Medaillenentscheidungen durch die ARD und das ZDF. Das ZDF sei dabei aber kein Veranstalter, betont Fuhrmann. Trotzdem nehme man Einfluss auf die Veranstaltung hinsichtlich der Fernsehtauglichkeit mancher Sportarten. Man achte aber darauf, dass die Events keine sportliche Witzveranstaltungen werden, die nur für den Fernsehzuschauer gemacht werden. Außerdem betont Fuhrmann, dass das ZDF auch einen kritischen Blick auf die Verantaltungen haben, wenn dort zum Beispiel etwas Negatives geschieht.
"Auch Teamevents denkbar!"
Fuhrmann kann sich aufgrund des Erfolgs auch vorstellen, dass Multisportevents künftig mit Teamsportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball stattfinden. "Das kommt dann aber auch auf das Engagement und die Kompromissbereitschaft der Verbände an." Das brauche Zeit, weil man sich zum Beispiel auch an internationelen Events und Terminen orientieren müsse, so Fuhrmann.
2020 werden die Finals in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Dort gebe es ganz andere Voraussetzungen als in Berlin, daher werde es wieder Veränderungen geben, die jetzt aber noch nicht klar sein, so Fuhrmann.
Multi-Events als Zukunft des Sportfernsehens?
In Zeiten, in denen TV-Rechte für große Sportereignisse wie Olympia oder Fußball-Weltmeisterschaften immer teurer werden, könnten Multi-Events, wie die "Finals", ein Teil des künftigen Sportfernsehens sein, so Fuhrmann. Vor allem für kleinere Verbände und Sportarten seien solche Events interessant, die im linearen Fernsehen derzeit keine Sendezeit bekommen. Aber, betont Fuhrmann, es brauche Anstrengungen von allen Seiten, um so große Events auf die Beine zu stellen. Das habe Berlin in diesem Jahr ausgezeichnet hinbekommen. Nun müsse man sehen, ob sich das auch in Nordrhein-Westfalen wiederholen lasse.