Gestern hatte der Freistaat Sachsen verkündet, von Montag an dürften Museen wieder öffnen, allerdings ruderte die sächsische Regierung kurze Zeit später wieder zurück: Bibliotheken dürfen öffnen, Museen aber nicht. Darüber sei sie nicht enttäuscht, sagte Marion Ackermann im Deutschlandfunk, denn man bräuchte in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit seinen diversen Häusern mehr Vorlauf, um alles wieder auf Normalbetrieb umzustellen. "Noch mal zwei Wochen Zeit zu haben und dann zu eröffnen, das ist jetzt für uns ideal."
Sicherheit ist eine Spezialität der Museen
Museen seien nicht in dem Sinne systemrelevant, dass sie für die existentielle Grundversorgung zwingend notwendig wären, "aber wir kommen gleich danach". Sie beobachte eine Sehnsucht nach Kunst, "weil sie auch hilft, solche Situationen zu bewältigen". Das habe die Politik ebenfalls wahrgenommen. Museen seien eben auf eine andere Art systemrelevant. Sicherheit könne ihr Haus in Corona-Zeiten auch deswegen bieten, weil zum Beispiel im Grünen Gewölbe eine Eingangsschleuse garantiere, dass immer nur eine Person eintreten kann.
Neue Formate und Kanäle
Die digitale Präsentation der Staatlichen Kunstsammlungen in der Zwischenzeit habe sie als sehr positiv empfunden. "Wir haben da ganz neue Personen entdeckt, denen wir künftig vielleicht auch eigene Kanäle einräumen werden", so Marion Ackermann über Kolleginnen und Kollegen, die die digitale Führung durch die Sammlung mit schauspielerischem Talent umgesetzt hätten. Neue Formate sollten auch in Zukunft bewahrt werden. "Aber parallel ist natürlich die Sehnsucht gewachsen nach der echten menschlichen Begegnung, aber auch nach dem Original. Man hat in aller Deutlichkeit auch die Grenzen des Digitalen erfahren."