Klassische Moderne
Museen in Dresden und Hannover kaufen Kokoschka-Bild

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und das Sprengel Museum Hannover haben gemeinsam ein Hauptwerk von Oskar Kokoschka (1886-1980) aus seiner Dresdner Zeit gekauft. Das Gemälde "Sommer I" entstand 1922 und wurde mit Hilfe mehrerer Stiftungen bei einer Auktion aus Privatbesitz erworben.

    Eine Frau steht vor dem Gemälde "Sommer I" von Oskar Kokoschka.
    "Sommer I" von Oskar Kokoschka ist ein Kunstwerk der Klassischen Moderne und wurde vom Sprengel Museum Hannover und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gemeinsam erworben. (Sebastian Kahnert / dpa )
    Es befand sich ab 1925 bis 1965 in der Sammlung des Seidenfabrikanten Hermann Lange (1874–1942) und seiner Frau Marie in Krefeld, später dann als Leihgabe in verschiedenen öffentlichen Museen, auch in Dresden. Nun soll es im Vier-Jahres-Rhythmus zwischen den Museen in Dresden und Hannover wechseln.

    Ankauf im Bereich der Klassischen Moderne selten

    Kokoschkas Werk hat in beiden Museen einen wichtigen Stellenwert. Es gehörte schon zur Sammlung von Margrit und Bernhard Sprengel, auf deren Schenkung die Museumsgründung in Hannover basiert. Sprengel-Direktor Spieler sagte, es sei ein seltenes Ereignis für die Museen, in der Klassischen Moderne noch Werke für ihre Sammlungen dazu erwerben zu können. "Uns fehlte für genau diese Zeit, die für Kokoschka unglaublich wichtig war, noch ein wichtiges Hauptwerk." 
    Der Österreicher Kokoschka zählt zu den wichtigsten Vertretern der expressionistischen Malerei und lebte zwischen 1916 und 1923 in Dresden. Dort war er 1919 der jüngste Professor der Kunstakademie überhaupt und entwickelte seinen künstlerischen Stil weiter. 
    Die Dresdner Gemäldegalerie mit den Bildern Alter Meister inspirierte den Maler. In "Sommer I" sind der Körper einer liegenden, teils bekleideten Frau ebenso wie die Landschaft im Hintergrund aus großzügigen, kontrastierenden, leuchtenden Farbflächen modelliert.

    Förderung von drei Stiftungen

    Stephanie Tasch von der Kulturstiftung der Länder, die nach eigenen Angaben eine halbe Million Euro beisteuerte, sprach von einem gelungenen Schulterschluss, "um dieses bedeutende Kunstwerk dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen". Das sei ein Modell vor allem in Zeiten finanzieller Anspannung. Auch die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Fritz Behrens Stiftung Hannover förderten das Projekt. 
    Diese Nachricht wurde am 15.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.