Das Museum für Gestaltung in Zürich entstand 1933 mitten in einem Industrie-Areal. Es ist eines der wenigen Beispiele für das Neue Bauen in der Schweiz. 2014 musste der denkmalgeschützte Bau schließen, wurde renoviert und nun wiedereröffnet. Die Sanierung sei sehr sorgfältig ausgeführt worden, so Architekturkritikerin Laura Weißmüller. Die doppelgeschossige Halle des Museums befinde sich wieder im Originalzustand, sodass die ursprüngliche architektonische Idee sichtbar werde. Die Halle ähnelt in ihrer Bauweise einer Basilika und sei damit in den 30er Jahren Ausdruck für die Wertschätzung der neuen Berufe gewesen, deren Vertreter im Museum ihre Werke ausstellten, also etwa Fotografen, Textildesigner und Grafiker.
Neben der Sanierung lobte Laura Weißmüller auch die neuen Dauerausstellungen. Sie verfolgen einen partizipativen Ansatz: Die Besucher werden bewusst und auf verschiedenen Ebenen einbezogen, dürfen mitmachen, können Spuren hinterlassen. Damit stelle sich das Haus dem Urkonflikt eines jeden Designmuseums, sagte Weißmüller: Denn hier zeige man Objekte, die eigentlich dafür gemacht wurden, benutzt, angefasst und gebraucht zu werden. Dies sei im Museum im Normalfall aber so nicht möglich.
Brückenschlag zu Forschung und Lehre
Mit der Wiedereröffnung erhält das Museum außerdem einen zweiten Standort im "Toni-Areal", einer umgebauten Milchfabrik, in die nicht nur das Museum, sondern auch die Hochschule der Künste eingezogen ist. Der Standort im "Toni-Areal" versucht den Brückenschlag zur Hochschule und kooperiert im Rahmen von Ausstellungen mit Lehrenden und Studierenden.