Tillmans wurde zum "Chronisten seiner Generation" erklärt, kümmerte sich aber wenig um das Label, und experimentiert bis heute fröhlich weiter. Mit und ohne Kamera, analog und digital, im Hochglanzformat oder mit dem Fotokopierer schuf er ein Werk zwischen Pop-und Hochkultur, zwischen Abbild und Abstraktion, für das er im Jahr 2000 als erster Nicht-Brite mit dem wichtigsten Kunst-Preis der Welt, dem Turner-Prize, ausgezeichnet wurde.
Tillmans, 1968 in Remscheid geboren, lebt heute in London und Berlin, macht auch Musik und war zuletzt auf Frank Oceans Video-Album "Endless" mit einem eigenen Track vertreten. Im vergangenen Jahr trat er außerdem als politischer Aktivist in Erscheinung und engagierte sich mit einer eigenen Kampagne gegen den Brexit. Heute ist es vor allem die deutsche Bundestagswahl, die ihn beschäftigt. Gemeinsam mit Wolfgang Tillmans blicken wir auf Stationen seines Lebens und Arbeitens und spielen den selbstgewählten Soundtrack dazu.