Joseph Vogl befasst sich vor allem mit der Geschichte und Theorie des Wissens, insbesondere der Geschichte von Gefahr und Gefährlichkeit. Vogls Oikodizee, wie er sie in seinem Buch „Das Gespenst des Kapitals“ dargelegt hat, beschreibt den herrschenden und folgenreichen Glauben, dass es auf Märkten und vor allem den Finanzmärkten vernünftig und letztlich eben doch gerecht zugehe. Mit seinem Begriff spielte er auf Georg Wilhelm Leibniz´ Theodizee an, die Gerechtigkeit und Rechtfertigung Gottes. Wirtschafts- und damit verbundene Glaubensfragen unterzieht Joseph Vogl einer geisteswissenschaftlichen Prüfung und auch in seinem vorerst letzten Buch „Der Souveränitätseffekt“ kritisierte er den Finanzkapitalismus.
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Musik und Fragen zur Person
Der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl
Er hat den Begriff der Oikodizee geprägt und gezeigt, warum die Literaturwissenschaft in Fragen der Ökonomie mitreden kann. Prof. Dr. Joseph Vogl ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft in Verbindung mit Medien an der Humboldt-Universität Berlin.