Ob es um die Familie des Eisbären Knut geht oder eine Loreley, die sich im Fluss irrt - Tawada entfaltet aus vermeintlich kleinen Geschichten die großen Themen des Lebens. Der Blick der Fremden auf deutsche Eigenheiten schimmert stets hindurch - obwohl die Japanerin seit mehr als drei Jahrzehnten in Deutschland lebt.
Tawada schreibt auf Japanisch und Deutsch. Sie ist in beiden Ländern als Literatin geschätzt und preisgekrönt. Sprache und sprachliche Unterschiede faszinieren sie bis heute. 1960 wurde Yoko Tawada als Tochter eines Buchhändlers in Tokio geboren, studierte zunächst russische Literatur, ging 1982 nach Hamburg, wollte nur zwei Jahre bleiben - und ist immer noch in Deutschland. Sie verfasst Prosa, Lyrik, Romane, Essays und Theaterstücke, organisierte erst kürzlich ein Festival für Weltliteratur und sagt: "Meine Identität ist in der Vielstimmigkeit".