Klang ist ihr Metier: Michaela Melián, 1956 in München geboren, ist nicht nur bekannt für ihre Klanginstallationen, sondern auch eine vielfach ausgezeichnete Hörspiel-Produzentin. Besonders erfolgreich war ihr Hörspiel "Föhrenwald" aus dem Jahr 2005. Das Stück setzt sich mit der wechselhaften Geschichte des Zwangsarbeiterlagers und der späteren Siedlung Föhrenwald bei München auseinander. Ihre ebenfalls preisgekrönte und durchaus umstrittene Arbeit "Memory Loops" wurde als Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus konzipiert. Dafür entwickelte sie eine Collage aus 300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München und Umgebung. Das digitale Archiv, eine Landkarte auf der man die verschiedenen Audios abrufen kann, wurde 2012 mit dem Online Grimme Award ausgezeichnet.
Melián bewegt sich mit ihren Arbeiten im weiten Feld von Bildender Kunst und Musik. Getrieben werde sie, wie sie selbst sagt, von der "Skepsis gegenüber dem autonomen künstlerischen Subjekt beziehungsweise der Selbstverwirklichung durch künstlerische Produktion". Außerdem tritt sie noch immer als Bassistin und Sängerin mit ihrer Band F.S.K. auf - F.S.K. steht für "Freiwillige Selbstkontrolle" und ist nach dem Institut zur Alterszertifizierung von Filmen und Musik benannt. Neben ihrer Arbeit als Professorin für zeitbezogene Medien in Hamburg stehen auch 2019 neue Kunstprojekte an. Michaela Melián ist an der Ausstellung "Hyper! A journey into Art and Music" in Hamburg beteiligt. Außerdem konzipiert sie eine Klanginstallation für den Kölner Kongress, der am 15. und 16. März.2019 im Deutschlandfunk in Köln stattfinden wird.