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Musik und Fragen zur Person
Die Schriftstellerin Natascha Wodin

"Jedes Buch ist existenziell. Wenn man sich mal dafür entschlossen hat, dann gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: es zu schreiben oder zu scheitern - und zwar total” - das sagt die Schriftstellerin Natascha Wodin, die für ihre Romane, Gedichte und Erzählungen vielfach ausgezeichnet wurde.

Im Gespräch mit Tanja Runow |
Die Gewinnerin des Preises der Leipziger Buchmesse 2017, Natascha Wodin, hält einen Blumenstrauß in der Hand
Die Schriftstellerin Natascha Wodin bei der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse 2017. Ausgezeichnet wurde sie für ihr Buch "Sie kam aus Mariupol". (imago images / STAR-MEDIA)
Zuletzt hat Natascha Wodin über ihre Eltern geschrieben: In "Sie kam aus Mariupol" (2017) geht sie dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die mit ihrem Mann 1943 als Ostarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Es folgte mit "Irgendwo in diesem Dunkel" (2018) eine Auseinandersetzung mit dem schweigsamen Vater, dessen Leben im Russland der Zarenzeit begann und in einem deutschen Altersheim endete.
Eine Kindheit in Lagern und Heimen
Natascha Wodin, geboren 1945, wuchs in Lagern für Displaced Persons in Bayern auf. Als sie elf Jahre alt war, nahm sich ihre Mutter das Leben. Sie lebte anschließend in einem katholischen Kinderheim und zeitweilig beim Vater. Anfang der 70er-Jahre absolvierte sie eine Sprachenschule und gehörte zu den ersten Dolmetschern, die nach Abschluss der Ostverträge für westdeutsche Firmen und Kultureinrichtungen in die Sowjetunion reisten. Für ihre Romane, Gedichte und Erzählungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse (2017) und dem Alfred-Döblin-Preis (2015).