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Musik zur Freiheit
Beethovens Egmont-Ouvertüre

Mit der Ouvertüre seiner Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ erzählt Ludwig van Beethoven eine Geschichte von Unterdrückung, Aufbegehren, Freiheitskampf und Sieg. Der Komponist Jan Müller-Wieland hat das Stück für Septett umgearbeitet und erläutert im Gespräch, wie seine Fassung Beethoven augenzwinkernd deutet.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Der Komponist Jan Müller-Wieland dirigiert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses in Bonn Beethovens Egmont-Ouvertüre in Kammermusikbesetzung.
    Jan Müller-Wieland dirigiert Beethovens "Egmont"-Ouvertüre in Kammermusikbesetzung (Deutschlandfunk / Simone Wien)
    Mit seinem Opus 84 bietet Beethoven die wohl interessanteste Fassung einer Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel "Egmont". In der Ouvertüre klingt zuerst die Gewalt politischer Unterdrückung an. Im anschließenden Allegro blitzt der Gedanke an Umsturz und Freiheit auf. Der Kampf zwischen den Gegensätzen brandet auf, die Ideen von Freiheit und Selbstbestimmung gewinnen die Oberhand. Mit Freundklängen feiert die Ouvertüre am Schluss den Sieg über die Tyrannei. Und so zeigt sich auch hier, dass der Freiheitsgedanke einer der Grundströmungen in Beethovens Werk ist. "Allein Freiyheit, weiter gehen ist (...) in der ganzen großen Schöpfung, Zweck," so Beethoven.
    Der Komponist Jan Müller-Wieland hat die Ouvertüre für sieben Instrumentalisten arrangiert und dafür die Besetzung von Igor Strawinskys "Geschichte vom Soldaten" übernommen. Unpathetisch, ironisch und ordentlich nach Jahrmarktsmusik klingt seine Fassung. Müller-Wieland erläutert im Gespräch über das Stück, was er mit seiner Bearbeitung beabsichtigt. Das Ensemble liefert die jeweiligen musikalischen Beispiele für Müller-Wielands Werk-Analyse und spielt das Werk im Anschluss an das Musikgespräch komplett.
    Der junge Schlagzeuger Christian Felix Benning hat sich ebenfalls von Beethovens "Egmont"-Ouvertüre inspirieren lassen und ein Solostück für Schlagzeug komponiert: "Fuga Ritmica 250 - Variations on Egmont". Bevor seine Fuga Ritmica 250 als Vorspiel zu Beethovens Egmont erklingt, gibt auch er im Gespräch einen kurzen Einblick in seine kompositorische Idee.
    Im Wortspiel senden wir den Mitschnitt einer öffentlichen Veranstaltung vom 11. Februar 2020 im Rahmen des Kongresses "Beethoven-Perspektiven" aus dem Beethoven-Haus Bonn.
    Judith Stapf, Violine
    Simon Wallinger, Kontrabass
    Patrick Koch, Klarinette
    Anton Engelbach, Fagott
    Sandro Hirsch, Cornet à pistons
    Philippe Schwarz, Posaune
    Christian Felix Benning, Schlagwerk