Der 27-jährige Ezé Wendtoin kommt aus Burkina Faso und hat dort Germanistik studiert. In Deutschland hat er sein Studium mit dem Master abgeschlossen, er lebt mittlerweile in Dresden und ist als deutschsprachiger Liedermacher unterwegs. Sein neues Album, das dieses Jahr erschienen ist, heißt "Inzwischen Dazwischen". Darauf verschmelzen Texte auf Deutsch, Französisch und in seiner Muttersprache Mooré miteinander - oder auch Zitate aus "Die Gedanken sind frei" und Goethes "Faust" mit afrikanischen Rhythmen.
Leidenschaft für die deutsche Sprache
An der Schule hat Wendtoin Deutsch als Fremdsprache gelernt, wie er im Dlf sagte. Ein Freund von ihm habe abends beim Lernen immer Wörter ausgesprochen, die er nicht verstanden habe, erklärte der junge Mann weiter: "Das hat meine Neugierde geweckt." Wendtoin begann ein Germanistikstudium, das er in Deutschland abschloss.
Seit mittlerweile drei Jahren lebt der Künstler in Deutschland, seine Wahlheimat ist Dresden. Auf seinem aktuellen Album gibt es einen Song, der eine Liebeserklärung an die Stadt ist. Er würde sich wohl in Dresden fühlen, trotzdem habe der 27-Jährige auch schlechte Erfahrungen in Deutschland gemacht. Bestimmte Erlebnisse seien für ihn wie "ein Schlag ins Gesicht" gewesen, wie er sagte.
Haltung zeigen
Trotzdem ist seine Haltung: "Jeder Mensch kann eigentlich überall zuhause sein. Zuhause ist dort, wo man seine Freunde, seine Arbeit, seine Hoffnung und alles hat." Das sei auch ein Grund für das Lied "Dresden Daheeme" gewesen. Deutschland sei aus seiner Sicht ein Land, das Vielfalt besitzt und offen sein sollte, so Ezé Wendtoin. Beides spricht er in dem Song an.
Zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg am kommenden Sonntag, sagte er: "Braun-Blau zu wählen, ist keine Alternative für Deutschland, sondern ein Schritt zurück in die Vergangenheit, in die Nazizeit."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.